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© Görke

Boss Hoss: Cruisin' COWBOYS (4)

Guten Tag, Tag der Einheit. „Boss Hoss“-Sänger Alec über Westfernsehen und Büchsenbier am 9. November 89.

„Mensch, mir steckt noch der gestrige Abend in den Knochen, aber na gut: 18 Jahre ist der Mauerfall also schon her. Ich weiß noch, wie ich, damals 17 Jahre alt und in Prenzlauer Berg wohnend, wieder nach Wandlitz ins Berufsinternat gereist bin. Wir saßen also abends in der Bahnhofskneipe mit den Kumpels und tranken Bier, da wurde die alte Tür aufgerissen – rumms! – ein Typ stürmte rein und hechelte: „Die Mauer ist weg! Die Mauer ist weg!“

Wir haben den natürlich doof angeguckt, gelacht und weiter Bier getrunken. Weil der aber gar nicht zu beruhigen war, sind wir dann schnell ins Heim gerannt und haben Westfernsehen angemacht. Es waren irre Bilder, totaler Wahnsinn, Ausnahmezustand – und wir hingen fest in der Peripherie. Weil die Bahn im Osten so lahmarschig war, konnten wir erst mit dem ersten Zug am nächsten Morgen zurück nach Berlin tingeln. Ich bin an der Bernauer Straße über die Grenze, rüber nach West-Berlin, hin zum Ku'damm – und dann habe ich mit meinem besten Kumpel zwei, drei kalte Büchsen „Schultheiss“ getrunken. Auf die neue Freiheit! Und sie schmeckte sogar.

Und jetzt: Auf nach Hof!“ (AG/Tsp)

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