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Panorama: Das tanzende Klassenzimmer

Es gibt eine Schule jenseits der Frage, ob wir einen staatlichen Wertekunde-Unterricht brauchen. Nach einem Wochenende, an dem von Sozialdemokraten und Vertretern der Religionen erbittert sehr ernsthaft um die beste Lösung gerungen wurde, ist am Montag wieder der Alltag eingekehrt.

Es gibt eine Schule jenseits der Frage, ob wir einen staatlichen Wertekunde-Unterricht brauchen. Nach einem Wochenende, an dem von Sozialdemokraten und Vertretern der Religionen erbittert sehr ernsthaft um die beste Lösung gerungen wurde, ist am Montag wieder der Alltag eingekehrt. Von wem wollte man da erwarten, beschwingt in die Klasse zu gehen? Dabei wäre ein Tusch fällig für ein neues Unterrichtsfach: Ab Herbst wird in Berlin an zwölf Grundschulen zeitgenösssischer Tanz als Unterrichtsfach angeboten. Zwei Stunden pro Woche sollen die Kleinen dann modernen Tanz erproben – finanziert durch die Initiative „Tusch“ der Schulverwaltung. Die Nachfrage ist groß. Dazu beigetragen haben dürfte der große Erfolg der Zusammenarbeit von Simon Rattle, dem Chef der Berliner Philharmoniker, mit Jugendlichen beim Projekt „Rhythm is it!“. Noch was Neues also neben all den ungewöhnlichen Zusatzfächern, die sich in Berliner Schulen finden. Vieles entsteht auf Initiative von engagierten Pädagogen. Eltern sind dankbar dafür. Dazu kommen Arbeitsgemeinschaften oder auch einmalige Ereignisse wie das Vorhaben der Spandauer Schule am Weinmeisterhornweg, hausmusizierende Kinder bei einem Vorspielabend für die Eltern auftreten zu lassen. Der neue Tanzunterricht unterstreicht, dass es nirgendwo in Deutschland eine solch farbige Schullandschaft gibt wie in der Hauptstadt – trotz Finanznot und Lehrermangel. Das ist doch mal eine gute Nachricht.

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