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Zoran Drvenkars Jugendroman.

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Der neueste Jugendroman von Zoran Drvenkar: Zum Leben erwecken

Zoran Drvenkars Jugendroman "Der letzte Engel" ist überraschend, lesenswert und spricht die Leser an, findet Cyrill, 15 Jahre. Außerdem greift er Jugendsprache besser auf als viele andere.

Sein Name ist Markus, aber alle nennen ihn Motte, das passt besser zu ihm. Eines Abends bekommt er eine E-Mail, in der ihm angekündigt wird, dass er, wenn er wieder erwacht, tot sein wird. Und wie es immer so ist, wenn man unbedingt wach bleiben will, schläft er ein. Er erwacht, und irgendwie geht es ihm nicht besonders gut. Als er im Bad in den Spiegel schaut und plötzlich zwei Flügel an seinem Rücken sieht, ist er stark geschockt. Kein Herzschlag mehr in seinem Brustkorb, kein Puls und kein Atem. Er ist tot.

Im Roman „Der letzte Engel“ von Zoran Drvenkar geht es um die wahren Engel. Die wurden vor langer Zeit vernichtet. Der Roman spielt in zwei Zeiten – einmal in der heutigen und einmal im 19. Jahrhundert, als die Leichen von zwei Engeln gefunden werden. Daraufhin bildet sich eine anfangs noch kleine Gruppe, die versucht, die Engel auferstehen zu lassen. Außerdem gibt es in der heutigen Zeit eine Organisation, die versucht, genau das zu verhindern. „Der letzte Engel“ hat viele Handlungsstränge, die nicht zu einem vereint werden, zumindest noch nicht, denn der Roman endet mit „Ende vom ersten Buch“. Vermutlich wird irgendwann wieder ein Engel kommen.

Mir haben die einzelnen Handlungsstränge sehr gut gefallen. Das wenigste, was passiert, ist vorauszusehen. Das führt dazu, dass man sich irgendwann daran gewöhnt, ständig überrascht zu werden, aber trotzdem wird das Buch nicht langweilig oder zäh. Besonders die Figur des Lazar ist sehr gut gelungen, ein Söldner, der immer auf der Jagd ist. Die Szenen, die in der Du-Form geschrieben sind, finde ich ebenfalls sehr ansprechend. Das macht „Der letzte Engel“ zu einem lesenswerten Buch, das auch sprachliche Aspekte der Jugendsprache besser aufgreift als andere.

Zoran Drvenkar, Der letzte Engel. Cbj, 432 Seiten, 16,99 €.

Cyrill Callenius

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