DIE AUFPASSER: Lauschangriff
Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien ist kein Spielverderber, zumindest wenn man mal die Liste der verbotenen Songs und Musikbands durchliest – 95 Prozent Nazi-Quatsch. Seit 1953 hört die Behörde genau hin.
Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien ist kein Spielverderber, zumindest wenn man mal die Liste der verbotenen Songs und Musikbands durchliest – 95 Prozent Nazi-Quatsch.
Seit 1953 hört die Behörde genau hin. Auf der Liste standen oder stehen auch Songs von den Ärzten („Geschwisterliebe“) oder Fantastischen Vier („Frohes Fest“). Lieder von Madonna („Erotica“ oder „Like a prayer“) wurden früher von Fernsehsendern sogar nur nachts ausgestrahlt – heute lächelt man darüber. Hitzige Diskussionen um provokante Lieder gegen die Staatsmacht gibt es schon lange. Die Punkrocker von Slime sangen einst A.C.A.B. (was ja so viel heißt wie: „All Cops Are Bastards“). Und auf so ziemlich jeder Jugendparty wurden früher eindeutige Titel wie „Fuck tha Police“ von NWA oder „Cop Killa“ von Body Count gespielt. AG
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