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Da muss noch irgendwas sein...

© ddp

Jugend denkt über den Tod nach: Der Tod ist mir zu endgültig

Was kommt nach dem Tod, rosa Wolken und Harfenklänge? Höllenfeuer oder Seelenwanderung? Auf jeden Fall hat Antonia, 15, das Gefühl, dass es nicht das Ende ist, wenn wir sterben.

Der Tod ist ein Thema, das uns alle beschäftigt. Nicht nur der eigentliche Akt des Sterbens, sondern viel mehr noch die Frage, was danach kommt. Die verschiedenen Kulturen unterscheiden sich in ihren Antworten da sehr: bei den Christen kommt man je nachdem in den Himmel oder in die Hölle, bei den Buddhisten wird man als Ameise oder so wieder geboren und die Atheisten glauben, da kommt nichts mehr. Also einfach Licht aus und Schluss, der Vorhang ist gefallen?

Ich bin gläubige Christin, aber mit der Vorstellung, eines Tages auf einer rosa Wolke zu sitzen, wo Engel mein Haar kämmen, kann ich mich nicht identifizieren. Ich glaube, den meisten Menschen macht das Ende einfach Angst. Eine meiner Freundinnen (eine Atheistin) ist der Meinung, die ganzen Kulturen wären nur entstanden, um den Menschen genau diese Angst zu nehmen und sagen zu können, es gäbe eine Möglichkeit, ewig zu leben.

Warum sonst würden uns diese ganzen ewig lebenden Fantasy- Geschöpfe ( siehe Edward aus Twilight ) so faszinieren ?

Aber es gibt ja auch noch andere Wege des ewigen Lebens, als die der Religionen. Zum Beispiel der von Bertold Brecht : "Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt." Also, entweder man wird Künstler und erschafft ein Werk, das einen überdauert, oder man muss sich doch wie in "Fluch der Karibik" auf die Suche nach dem Kelch der ewigen Jugend machen.

Nein, im Ernst, ich finde diese Sicht eigentlich sehr schön – Verwandte und Freunde leben zwar nicht mehr wirklich, aber sind dennoch bei uns (das lernt man übrigens schon als Kind in "König der Löwen").Aber auch das ist ja nicht wirklich ein Leben nach dem Tod, das ist mehr eine Art, wie Menschen mit dem Tod von Freunden umgehen.

Also was passiert mit mir, wenn ich sterbe? Vielleicht werde ich ja doch eines Tages auf einer Wolke sitzen. Oder in der Hölle, wer weiß. Oder meine Seele fliegt durch die Welt, beobachtet meine Freunde und Verwandten und hilft ihnen. Oder ich werde umgebracht, und mein Geist verweilt auf der Erde, bis ich endlich gerächt werde. Ich weiß es nicht, und ich werde es wahrscheinlich auch erst ganz am Ende herausfinden. Aber das Gefühl, das der Tod nicht der Schluss ist, das bleibt.

Antonia Schinschke, 15? Jahre

Antonia Schinschke

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