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Panorama: Keine Mischung in Sicht

Ein ehernes Gesetz der Berliner Schulpolitik wird aufgeweicht: Ab sofort können die Bezirke entscheiden, dass jeder Grundschüler nicht mehr einer bestimmten Schule zugewiesen wird, sondern aus einer Gruppe von Schulen wählen kann. Dies wurde vergangene Woche eher zufällig bekannt.

Ein ehernes Gesetz der Berliner Schulpolitik wird aufgeweicht: Ab sofort können die Bezirke entscheiden, dass jeder Grundschüler nicht mehr einer bestimmten Schule zugewiesen wird, sondern aus einer Gruppe von Schulen wählen kann. Dies wurde vergangene Woche eher zufällig bekannt. Mitte hat bereits den Anfang gemacht und setzt die druckfrische Verordnung sofort um, die anderen Bezirke werden wohl frühestens zum Schuljahr 2008/09 folgen.

Wie sich die Neuregelung letztlich auf die Familien auswirkt, lässt sich allerdings noch überhaupt nicht absehen. Das kommt nämlich ganz darauf an, wie stark die Bezirke von ihrer neuen Gestaltungsfreiheit Gebrauch machen. Mitte hat erst mal eine relativ moderate Gangart vorgelegt: Es gibt 19 Einzugsbereiche für knapp 40 Grundschulen. Je nachdem, wie eng die Schulen beieinanderliegen, wurden bis zu sechs Schulen zu einem einzigen Einzugsbereich zusammengefasst.

Wer allerdings glaubte, die Bezirke könnten die neue Freiheit dafür nutzen, die sehr ungleichmäßigen Migrantenanteile auszugleichen, wird enttäuscht. Mitte jedenfalls hat nicht vor, die Grundschulklientel aus Alt-Mitte mit der aus Wedding zu vermischen, um unterm Strich nur noch 50 Prozent Migrantenanteil zu haben. „Zu weite Wege für die Kleinen wären das“, heißt es aus dem Rathaus. Sie werden wohl recht haben. sve

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