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Panorama: Portugiesen in Brasilien Mädchen in Physik nach hinten

Bildungsministerin Edelgard Bulmahn saß vorne, obwohl es der Lehrer nicht wollte

Gymnasium, 7. Klasse, Geschichte:

Warum wird in Brasilien portugiesisch gesprochen, in fast allen anderen lateinamerikanischen Ländern aber spanisch?

Die Lösung verraten wir Ihnen auf der Schulseite in der nächsten Woche.

Vergangene Woche fragten wir:

Im Bebauungsplan hat die Gemeindeverwaltung 16 Grundstücke mit je 720 Quadratmetern ausgewiesen. a) Wenn die Grundstücksgröße auf 640 Quadratmeter verringert wird, wie viele Grundstücke gehen dann noch in das Gebiet? Lösung: 18

b) Ein anderer Änderungsvorschlag sieht eine Verringerung der Grundstücksanzahl auf 15 vor. Wie viele Quadratmeter fehlen jedem Grundstück bis zu 800 Quadratmetern? Lösung: 32

Acht Jahre lang bin ich auf die Volksschule in Döhren/Westfalen gegangen. Das war eine kleine Dorfschule, in der die Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse zusammen unterrichtet wurden. Das hat mich sehr geprägt. Man bekam gleich mit, was die Älteren gelernt haben. Und die haben den Jüngeren immer geholfen. Deshalb war das Klima untereinander trotz der Klassenstärke prima.

Meine Mutter hat als Friseurin gearbeitet und Wert auf eine gute Ausbildung gelegt. Sie wollte, dass ihre Töchter sich ihre Existenz einmal selbst sichern können. Aber dass ich auf ein Gymnasium gehe, war nicht vorgesehen. Diese Entscheidung habe ich mit 14 selbst getroffen. Meine Eltern wollten, dass ich für zwei Jahre die Handelsschule besuche. Sie befürchteten, dass sie mich auf dem Gymnasium nicht unterstützen könnten. Aber ich wollte es einfach probieren. Ich kam aufs Aufbaugymnasium Petershagen. Dort habe ich mich früh in der Schüler-Mitverwaltung engagiert, in der zehnten Klasse wurde ich Schulsprecherin. Das war ein harter Job. Von den Fächern haben mich vor allem Biologie und Geschichte interessiert. Latein fand ich entsetzlich langweilig. Viel lieber habe ich gelesen: Böll, Dürrenmatt, Heine, Schiller und Goethe. Ich war eine richtige Leseratte.

Auf dem Gymnasium hatte ich ein sehr prägendes Erlebnis. Als der Physiklehrer zum ersten Mal in die Klasse kam, sagte er: Die Mädchen bitte nach hinten setzen, die verstehen doch sowieso nichts von Physik. Das war natürlich eine echte Herausforderung für uns. Klar, dass wir vorne sitzen geblieben sind! Zu meinen Mitschülern habe ich noch heute einen guten Kontakt. Regelmäßig haben wir Abitreffen. Eine Klassenkameradin hatte vor einiger Zeit unsere Abi-Zeitung mitgebracht und so meine Erinnerung wieder aufgefrischt. Dort stand, dass ich einen leidenschaftlichen Tänzer als Mann suche, um meine überschüssige Energie umzusetzen. Mittlerweile habe ich zwar einen tollen Mann, mit dem ich über 30 Jahre zusammen bin. Er ist allerdings das Gegenteil von einem leidenschaftlichen Tänzer.

Die Autorin ist Bundesministerin für Bildung und Forschung und 53 Jahre alt.

Liebe Leser, an dieser Stelle möchten wir künftig auch Ihre Schulgeschichte aufschreiben. Erzählen Sie sie uns und schreiben Sie an:

schule@tagesspiegel.de

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