Panorama: Wartende Erwartung
Diese Woche: Ein altes moosumkränztes Fenster lächelt einsam zwischen dorrigen Zweigen hindurch. Vom grollenden Himmel kommt es düster und hüllet alles in traurige Furcht.
Diese Woche:
Ein altes moosumkränztes Fenster
lächelt einsam zwischen dorrigen
Zweigen hindurch.
Vom grollenden Himmel
kommt es düster
und hüllet alles in traurige Furcht.
* * *
Wenige Tröpflein fallen hernieder,
vermengen sich mit der glitzernden See;
spiegeln in ihr sehnsüchtige
Träume wider,
entsprungen dem grenzenlosen
Seelenweh.
* * *
Wehmütig wiegen sich
der Bäume Wipfel.
Sie tanzen in des Windes Takt.
Wolken umschweben
der Berge weiße Gipfel,
bis ein kalter Nordwind sie packt.
* * *
Die Sterne in ihrem silbrigen Schimmer
nehmen beständig ihren Lauf.
Doch ewig in der Gewohnheit
eintönigem Zimmer;
die Himmelskugel herab
und wieder hinauf.
* * *
Gar oft sind die Tage grau und feucht;
Es fehlt die Außergewöhnlichkeit.
Das Wasser bleibt beständig seicht;
es naht keine Sintflut weit und breit.
Man fühlt sich einsam und allein,
Gehüllt in der Sehnsüchte
schweren Mantel.
* * *
Nur manchmal durchbricht ihn ein hoffnungsbringender Schein
und zart entflammt der Wunsch
nach einem die Seele heilenden Wandel.
* * *
So greif du jedesmal zu,
wenn dich etwas berührt,
auf dass es dich erfüllt
und zu etwas Neuem hinführt!
Josefine Wahle (17)
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