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Wetter: Hochsommer im April

Volle Straßencafés, Andrang an den Badeseen und Grillpartys in Parks und Gärten: Hoch Peggy hat mit Temperaturen von bis zu 30 Grad den meisten Regionen Deutschlands einen Hochsommer mitten im April beschert.

Nürnberg/Berlin/Frankfurt - Selbst am gewöhnlich kühleren Alpenrand sei es derzeit mit Spitzenwerten von 22 bis 23 Grad für die Jahreszeit zu warm, berichtete der Meteorologe Roland Reiter vom Wetterdienst Meteomedia am Samstag. "Dass gerade der als unbeständig geltende April so sonnig ausfällt, ist schon sehr ungewöhnlich", sagte er.

Sonne satt auch in der Hauptstadt: Viele Menschen in Berlin nutzten das sommerliche Wetter am Samstag für einen Ausflug. Bei den Ausflugsdampfern auf der Spree herrschte reger Betrieb. Die Cafés in der Innenstadt waren bereits am Vormittag teilweise bis auf den letzten Platz belegt.

In Hamburg meldeten Cafés und Eisdielen Besucherrekorde, an den Elbstränden und um die Alster tummelten sich gut gelaunte Leute. "So kann das Wetter bleiben bis zum Sommer", meinte die 21-jährige Andrea aus Hamburg, die sich mit ihrer Freundin Merle auf einer Decke an der Alster sonnte. "Was gibt es Schöneres, als bei solchem Wetter den Segelschiffen auf der Alster zuzuschauen", meinte die 44 Jahre alte Angela. Auch an den Nord- und Ostseestränden herrschte lebhafter Andrang.

Der Textil-Einzelhandel in Hessen freute sich über steigende Umsätze auf Grund der sommerlichen Temperaturen. Verkaufsschlager sei jugendliche Kleidung. "Außerdem wurde sogar schon Bademode gekauft", berichtete der Präsident des hessischen Einzelhandelverbandes, Frank Albrecht.

Waldbrände in Bayern

In Bayern hat das extrem trockene und warme Wetter zu mehreren Waldbränden geführt. Innenminister Günther Beckstein (CSU) rief die Menschen zu besonderer Vorsicht auf. Wegen der frühsommerlichen Witterung herrsche die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe Vier. Wegen eines Waldbrandes am Thumsee bei Bad Reichenhall ist im Berchtesgadener Land Katastrophenalarm ausgelöst worden. Teile des schwer zugänglichen Waldgebiets standen am Samstagmittag immer noch in Flammen. Menschen oder Gebäude seien nicht bedroht, hieß es. Rund 280 Feuerwehrleute und Rettungskräfte sowie mehrere Löschhubschrauber waren im Einsatz.

Sorge bereitet das Wetter auch den Bauern. Sie klagen über die Trockenheit. "Es kann zwar in der zweiten Wochenhälfte in der einen oder anderen Region mal ein Gewitter mit Niederschlägen geben. Aber mit einem flächendeckenden Landregen, den die Jungpflanzen auf den Äckern jetzt dringend bräuchten, ist derzeit nicht zu rechnen", erläuterte Meteorologe Reiter. "Wenn das so weiter geht, wird Trockenheit ein Thema werden."

Die sommerlichen Temperaturen bleiben laut Meteomedia in den kommenden Tagen erhalten. Lediglich im Norden wird es bis zum Dienstag etwas windig und deutlich kühler. Die Temperaturen liegen dort bei 15 bis 20, sonst bei 21 bis 27 Grad. (tso/dpa)

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