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Wettervorhersage: Kachelmann: Senioren zu Wetterfröschen

Der Schweizer Meteorologe Jörg Kachelmann (49) will künftig Senioren als Wetterbeobachter einsetzen. Diese könnten anhand eines Blickes aus dem Fenster viel bessere Daten liefern als die Maschinen.

Alte Menschen seien als Hobby-Meteorologen gut geeignet, sagte der Fernsehmoderator am Montagabend in der ARD-Talksendung "Beckmann". "Das sind Menschen, die sehr viel Erfahrung haben, die auch gewohnt sind, regelmäßig und zuverlässig zu arbeiten und die auch Zeit haben."

Kachelmann plane die Vorhersage von Stadtteilwetter und wolle dafür Seniorenheime als Wetterstationen nutzen. "Viele Beobachtungen sind gar nicht mehr da, weil man so viel automatisiert hat. Aber wir brauchen Schneehöhen, Sichtweiten, Wolkenarten und solche Dinge", sagte Kachelmann. Zunächst will er ein Pilotprojekt in Lüneburg testetn.

Wetterdienst nicht begeistert

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach hingegen findet die Idee wenig sinnvoll. Für eine moderne Wettervorhersage, egal ob für ganz Deutschland oder für einzelne Stadtteile, seien nicht noch mehr lokale Messungen nötig, sagte deren Sprecher Gerhard Lux. "Das alles haben wir schon vor Jahren ausprobiert." Für den DWD arbeiten bereits rund 3200 Bürger ehrenamtlich im Wetter- und Klimabeobachtungsdienst sowie im sogenannten Phänologischen Dienst, der Wachstum und Entwicklung der Pflanzen beobachtet. "Sie wurden für diese Tätigkeit allerdings intensiv ausgebildet", so Lux. Das DWD-Messnetz sei eines der dichtesten weltweit. "Lücken gibt es praktisch keine."  (mit dpa)

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