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© dpa

Zollfahndung: 5,5 Millionen Euro Schmuggelgeld entdeckt

Es war die bislang größte Fahndung nach schwarzem Bargeld an einer deutschen Grenze. Den Beamten ist auf Autobahnen und Flughäfen viel Geld ins Netz gegangen. Woher das Geld stammt ist noch unklar. Sicher ist: diese Aktion werde wiederholt, meint das Zollkriminalamt.

Zollbeamte haben bei der bislang größten Bargeld-Kontrollaktion in Deutschland in nur einer Woche mehr Schmuggelgeld entdeckt als im gesamten Vorjahr. Bei den gezielten Kontrollen von 13.000 Reisenden an deutschen Flughäfen sowie im Bahn- und Busverkehr und an Autobahnen fanden die Fahnder rund 5,5 Millionen Euro, die illegal ins Ausland gebracht werden sollten. Im gesamten Jahr 2007 waren es 5,1 Millionen Euro gewesen. Damit bestätigte ein Sprecher des für die Aktion unter dem Namen "Athena" in Deutschland federführenden Kölner Zollkriminalamts am Sonntag einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus".

In den an der Gemeinschaftsaktion beteiligten Staaten seien insgesamt knapp elf Millionen Euro entdeckt worden. Deutschland sei damit der Schwerpunkt der Zugriffe gewesen. Bei der Aktion vom 10. bis 17. September seien allein in Deutschland rund 800 Zolleamte im Einsatz gewesen. Kontrolliert wurde auch an den Grenzen zu den Steuerparadiesen Schweiz und Liechtenstein.

22.000 Gepäckstücke wurden auf Autobahnen und Flughäfen kontrolliert

Die Beamten stoppten laut "Focus" auf den Autobahnen und Landstraßen im Bereich Bregenz, Konstanz und Lörrach hunderte Autos. Auf den 17 deutschen Airports wurden den Angaben zufolge Ausreisende kontrolliert, darunter in Frankfurt, München und Düsseldorf sowie auf kleinen Regionalflughäfen wie Hahn, Münster/Osnabrück oder Paderborn/Lippstadt. Auch in den Zügen Richtung Basel und Zürich durchsuchten Zollbeamte die Fahrgäste. Insgesamt wurden auf Straßen, Flughäfen und in Zügen rund 22.000 Gepäckstücke kontrolliert.

Am Hamburger Flughafen wurde ein Nigerianer mit 138.000 Euro entdeckt, der nach Marokko fliegen wollte. Das Geld stamme vermutlich aus Drogengeschäften. In Dortmund wollte ein 37-Jähriger aus dem Ruhrgebiet mit 34.000 Euro nach Kroatien fliegen. Auch hier gehen die Fahnder von Drogengeld oder Gewinnen aus dem Schmuggel von Zigaretten aus. An der Operation hätten sich neben den EU-Staaten auch Tunesien, Norwegen, Marokko und Kroatien beteiligt.

Wegen des großen Erfolgs sei davon auszugehen, dass die Aktion voraussichtlich wiederholt werde, sagte der Sprecher des Zollkriminalamts. Nun müsse die genaue Herkunft der Gelder geklärt werden. Bei der Ausfuhr von Beträgen ab 10.000 Euro bestehe grundsätzlich eine Anmeldepflicht. (ml/dpa)

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