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Wirtschaft: 100 000 Zeitarbeiter arbeiten künftig nach Tarifvertrag Vereinbarung tritt 2004 in Kraft Neun verschiedene Entgeltgruppen

Berlin (Tsp). Nach wochenlangen Verhandlungen haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaften auf den ersten flächendeckenden Tarifvertrag zur Zeitarbeit geeinigt.

Berlin (Tsp). Nach wochenlangen Verhandlungen haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaften auf den ersten flächendeckenden Tarifvertrag zur Zeitarbeit geeinigt. Er tritt zum 1. Januar 2004 in Kraft und gilt für rund 200 Zeitarbeitsfirmen mit bis zu 100 000 Beschäftigten, teilte die IG Metall in Frankfurt (Main) mit.

Mit dem Abschluss sind die Chancen auf einen bundesweiten Tarifvertrag für Zeitarbeiter deutlich gestiegen. Die jetzt geschlossene Vereinbarung gilt nur für die Mitgliedsfirmen des Bundesverbandes Zeitarbeit (BZA). Der Branchenführer Randstad hat sich indessen schon mit der Dienstleistungegewerkschaft Verdi geeinigt, den bestehenden Tarifvertrag in den neuen Branchenvertrag zu überführen. Spätester Termin dafür sei der 31. Dezember 2003. Wie stark sich mit der neuen Regelung die RandstadTarife für Kunden verteuern, sei noch nicht absehbar, betonte der Personaldienstleister. Eine neue Kalkulation sei auf jedem Fall erforderlich.

Mit dem Abschluss des Tarifvertrages, hofft vor allem die IG Metall, werde die Zeitarbeit aus der „Schmuddelecke“ herausgeholt. Verleiher und Entleiher sowie die Zeitarbeitnehmer könnten jetzt auf einer soliden Grundlage verhandeln, sagte der designierte IG-Metall-Chef Jürgen Peters. Die stellvertretende Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Margret Mönig-Raane, sprach von einem „wichtigen Durchbruch hin zu einem umfassenden bundesweiten Tarifvertrag für die Branche, über den noch verhandelt wird. Der führende Personaldienstleister Randstad sieht mit den jetzigen Entgeltstrukturen die „größte Hürde auf dem Weg zu einem angestrebten Branchentarifvertrag genommen“.

Der am Mittwoch geschlossene Tarifvertrag hat eine Laufzeit von insgesamt vier Jahren, innerhalb derer die Entgelte jährlich um 2,5 Prozent steigen sollen. Die Einigung kam in fünfter Verhandlungsrunde zu Stande. Insgesamt wurden geringere Entgelte vereinbart als zunächst von den Gewerkschaften angestrebt. Im Rahmen der vereinbarten neun Entgeltgruppen reichen die Stundenlöhne von 6,85 Euro für einfachste ungelernte Tätigkeiten bis zu 15,50 Euro für Hochschulabsolventen. Basis ist die 35-Stunden-Woche.

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