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Wirtschaft: 144 000 Jugendliche suchen einen Ausbildungsplatz - Staat zieht sich aus Förderung zurück

Auf dem ostdeutschen Ausbildungsmarkt gibt es nach Ansicht des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) Anzeichen für eine Entspannung. Die Nachfrage nach Lehrstellen werde in diesem Jahr in den neuen Ländern erstmals nicht mehr steigen, sagte der Hauptgeschäftsführer des DIHT, Franz Schoser, nach einem Treffen von Vertretern von Bund, Ländern, Wirtschaft und Bundesanstalt für Arbeit am Montag in Berlin.

Auf dem ostdeutschen Ausbildungsmarkt gibt es nach Ansicht des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) Anzeichen für eine Entspannung. Die Nachfrage nach Lehrstellen werde in diesem Jahr in den neuen Ländern erstmals nicht mehr steigen, sagte der Hauptgeschäftsführer des DIHT, Franz Schoser, nach einem Treffen von Vertretern von Bund, Ländern, Wirtschaft und Bundesanstalt für Arbeit am Montag in Berlin. Man rechne damit, dass wie schon im vergangenen Jahr rund 144 000 Jugendliche auf Lehrstellensuche sein werden. Schoser gehe davon aus, dass mit dem bestehenden Lehrstellenangebot die Nachfrage gedeckt werden könne und das Ausbildungsjahr 2000 in den neuen Bundesländern positiv verlaufe. Allerdings komme man vorerst nicht ohne staatliche Ausbildungsförderung aus, sagte Schoser.

Die zuständige Abteilungsleiterin im Bundesbildungsministerium, Veronika Pahl, berichtete, dass vom Ausbildungsjahr 1999 immer noch 1000 Bewerber keine Lehrstelle gefunden hätten. Betriebliche Lehrstellen gebe es zwar keine mehr, aber im Sofortprogramm zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit seien noch 300 Plätze frei. Nach ihren Angaben waren im vergangenen Jahr 34 Prozent aller Lehrstellen in Ostdeutschland staatlich geförderte außerbetriebliche Ausbildungsplätze. Die Förderung von Bund und Ländern solle aber in den kommenden Jahren kontinuierlich zurückgefahren werden.

Statt 17 500 wie im Vorjahr würden in diesem Jahr nur noch 17 000 Lehrstellen durch das Programm gefördert. Bis 2003 würden Bund und Länder noch einmal 450 Millionen Mark für die Förderung bereit stellen. Auch wollten die Länder bis 2002 aus der "Pro-Kopf-Förderung" für die Einrichtung von Ausbildungsplätzen aussteigen. Der langsame Rückzug sei ein "bewusstes Signal" an die Wirtschaft, in Zukunft mehr betriebliche Ausbildungsplätze auch in Ostdeutschland zur Verfügung zu stellen, sagte Pahl.

jkr

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