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3,7 Prozent plus: Fünf Weise optimistischer als Bundesregierung

"Chancen für einen stabilen Aufschwung" - so ist das Gutachten der "Fünf Weisen" überschrieben. Für das kommende Jahr sehen sie genau das - und raten von Steuersenkungen ab.

Berlin - Die deutsche Wirtschaft wird nach Ansicht der „Fünf Weisen“ in diesem und im nächsten Jahr stärker wachsen, als von der Bundesregierung erwartet. Für 2010 sagen sie ein Plus von 3,7 Prozent voraus, für 2011 gehen sie von 2,2 Prozent aus. Das geht aus dem neuen Jahresgutachten des Sachverständigenrats hervor, das die Wissenschaftler an diesem Mittwoch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übergeben wollen und das dieser Zeitung vorliegt.    Die Bundesregierung erwartet nur 3,4 Prozent Wachstum für dieses Jahr und 1,8 Prozent für das kommende.

Das Gutachten trägt den Titel „Chancen für einen stabilen Aufschwung“. Die deutsche Wirtschaft habe einen „stabilen, wenngleich möglicherweise flachen Wachstumspfad“ vor sich. Die Bäume wüchsen allerdings nicht in den Himmel, „von einem neuen ,Wirtschaftswunder’ kann keine Rede sein“, heißt es weiter. Es bestehe kein Anlass, von notwendigen Reformen Abstand zu nehmen. So verlangen die Experten eine Bildungsoffensive, die die Chancen vor allem solcher Kinder aus benachteiligten Schichten verbessere. Zudem müsse die Regierung mehr für Innovationen in der Wirtschaft tun. Rasche Steuersenkungen lehnen die Sachverständigen ab. „Die Spielräume für weitreichende Steuerentlastungen sind über die laufende Legislaturperiode hinaus sehr begrenzt“, heißt es. Die Arbeitslosigkeit wird nach Ansicht der Forscher im Jahresschnitt 2011 auf 2,968 Millionen zurückgehen. In diesem Jahr werde die Marke bei 3,245 Millionen liegen.

Auch das deutsche Handwerk rechnet mit einer guten Konjunktur bis ins kommende Jahr hinein. Die Umsätze der Unternehmen dürften 2011 um bis zu zwei Prozent steigen, sagte der Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Holger Schwannecke, am Dienstag in Berlin. Er berief sich auf die Herbstumfrage des Verbandes unter mehr als 20 000 Betrieben. So könnten rund 25 000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Für dieses Jahr erwartet das Handwerk nach einem schwachen Start nun einen „starken Endspurt“. brö

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