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Wirtschaft: ABB: Schweizer Elektronikkonzern streicht weltweit 12.000 Arbeitsplätze

Der Schweizer Elektronikkonzern ABB hat mit seinem Halbjahresergebnis sowie einer revidierten Gewinnprognose Investoren und Analysten enttäuscht. Zwar konnte der Umsatz mit elf Milliarden Dollar auf Vorjahresniveau gehalten werden.

Der Schweizer Elektronikkonzern ABB hat mit seinem Halbjahresergebnis sowie einer revidierten Gewinnprognose Investoren und Analysten enttäuscht. Zwar konnte der Umsatz mit elf Milliarden Dollar auf Vorjahresniveau gehalten werden. Der Reingewinn brach aber um 76 Prozent auf 266 Millionen Dollar ein. Analysten hatten zwischen 370 und 490 Millionen Dollar erwartet. Die ABB-Aktie gab in Zürich um 15 Prozent auf das Jahrestief von rund 20 Schweizer Franken nach.

"Das ist eine Enttäuschung auf allen Gebieten", kommentierte Fabrice Theveneau von der Société Générale die Nachrichten aus Zürich. Jörgen Centermann, seit Jahresanfang neuer Konzern-Vorstandschef, begründete die schlechten Halbjahreszahlen mit dem allgemein schwierigen Marktumfeld. "Unsere Ergebnisse spiegeln das unsichere Investitionsklima wider, nachdem die Konjunkturverlangsamung in den USA nun auch auf Europa und Asien übergegriffen hat", sagte Centermann. Auch in den kommenden zwölf Monaten erwartet der ABB-Chef "schwierige Marktbedingungen".

Centermann will dem Trend mit einem drastischen Kostensparprogramm begegnen. In den kommenden eineinhalb Jahren sollen 12 000 von knapp 164 000 Stellen abbaut werden. "Fest steht, dass auch Deutschland betroffen sein wird", sagte ein Sprecher der deutschen ABB in Mannheim. Wieviel und wo sei aber bisher noch unklar. Bei einmaligen Kosten von rund 500 Millionen Dollar erhofft sich das ABB-Management jährliche Einsparungen in gleicher Höhe.

Der ABB-Halbjahresbericht reiht sich ein in andere schlechte Nachrichten aus der Branche. So mussten auch der englische Elektronik-Hersteller Invensys sowie Emerson Electric die Investoren auf sinkende Gewinne vorbereiten. "Angesichts der allgemeinen Marktverfassung sind die Zahlen gar nicht so schlecht", sagte Erhard Schmitt von Helaba Trust. Der starke Gewinnrückgang sei nicht zuletzt auf das schlechtere Finanzergebnis zurückzuführen, operativ sähe die Situation besser aus, so Schmitt. In der Tat hat das Finanzergebnis einen erheblichen Einfluss auf das Zahlenwerk. So gab das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) im ersten Halbjahr 2001 um immerhin 21 Prozent auf 626 Millionen Dollar nach. Bereinigt um das Finanzergebnis verzeichnet das Ebit dagegen ein leichtes Plus von vier Prozent. "Das zeigt, dass sich die zu Grunde liegende operative Performance verbessert hat."

jkn

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