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Abgesetzt: Polizei sucht Manager von Siemens

Ein weiterer Beschuldigter in der griechischen Siemens-Bestechungsaffäre hat sich nach Deutschland abgesetzt: Christos Karavelas, ehemaliger Finanzchef von Siemens Hellas, erschien am Freitag nicht zu einer Vernehmung vor dem Ermittlungsrichter Nikos Zagorianos. Nach Informationen des Tagesspiegel hält sich Karavelas in München auf.

Athen - Ein weiterer Beschuldigter in der griechischen Siemens-Bestechungsaffäre hat sich nach Deutschland abgesetzt: Christos Karavelas, ehemaliger Finanzchef von Siemens Hellas, erschien am Freitag nicht zu einer Vernehmung vor dem Ermittlungsrichter Nikos Zagorianos. Nach Informationen dieser Zeitung hält sich Karavelas in München auf.

Damit hat sich bereits der zweite Beschuldigte im griechischen Schmiergeldskandal abgesetzt. Schon vor zwei Wochen war der frühere Chef von Siemens Hellas, Michalis Christoforakos, vor der griechischen Justiz nach Deutschland geflohen. Siemens Hellas soll sich über Jahre hinweg mit Schmiergeldern in dreistelliger Millionenhöhe lukrative Aufträge in Griechenland gesichert haben, vor allem bei der staatlichen Fernmeldegesellschaft OTE. Auch Politiker der beiden großen griechischen Parteien soll Siemens jahrelang mit Schmiergeldern und illegalen Parteispenden bestochen haben. Im Zusammenhang mit der Affäre ermittelt die griechische Justiz gegen 34 Beschuldigte. Christoforakos und Karavelas gelten als Schlüsselfiguren. Auf Bestechung von Staatsbediensteten steht in Griechenland bis zu lebenslange Haft.

Christoforakos wird inzwischen von der griechischen Justiz mit internationalem Haftbefehl gesucht. Ob er von den deutschen Behörden an Griechenland ausgeliefert werden kann, ist aber fraglich, weil er neben der griechischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt und die ihm in Griechenland zur Last gelegten Straftaten nach deutschem Recht bereits verjährt sind. Gerd Höhler

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