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Wirtschaft: Afrika hungert, Europa ist schuld

Niemand wird so weit gehen zu behaupten, dass sich Umweltgruppen und Europas Bürokraten verschworen haben, um Millionen von Afrikanern verhungern zu lassen. Doch Andrew Natsios vom US-Büro für internationale Entwicklung findet, dass die europäische Haltung im Prinzip genau dieses Ergebnis hat.

Niemand wird so weit gehen zu behaupten, dass sich Umweltgruppen und Europas Bürokraten verschworen haben, um Millionen von Afrikanern verhungern zu lassen. Doch Andrew Natsios vom US-Büro für internationale Entwicklung findet, dass die europäische Haltung im Prinzip genau dieses Ergebnis hat. Beim Erdgipfel in Johannesburg hatte er Levy Mwanawasa, den Präsidenten Zambias, nicht überreden können, Lebensmittelhilfe von den USA anzunehmen – obwohl das südliche Afrika unter der schlimmsten Dürre seit einem Jahrzehnt leidet und bis zu 13 Millionen Afrikaner vom Hungertod bedroht sind. Die USA haben 17000 Tonnen Mais nach Zambia verschifft, wo er nun ungenutzt lagert. Mwanawasa hat den Mais als unsicher eingestuft, weil er teilweise genetisch verändert wurde. Die Bereitwilligkeit, mit der Gruppen wie Greenpeace Afrika für ihre Ideologie hungern lassen wollen, ist bemerkenswert. Aber auch die Europäer sind mitschuldig. Zambia fürchtet um die Handelsbeziehungen mit Europa, seinem wichtigsten Exportmarkt. Denn die EU verbietet die Einfuhr genetisch veränderter Getreide und Mwanawasa sorgt sich, ob zukünftige Ernten nicht durch Mischlinge aus genetisch behandelten und einheimischen Arten verdorben würden. Wissenschaft und Erfahrung widerlegen diese Gefahr. Die Biotechnologie hatte bisher keine schädlichen Effekte auf die menschliche Gesundheit oder die Umwelt. Genetisch veränderte Produkte werden seit über einem Jahrzehnt in den USA verkauft. Etwa zwei Drittel der Produkte in amerikanischen Supermärkten sind heute genetisch verändert. Keine Supergräser, Allergien, Krankheiten und keine Todesfälle wurden jemals mit genetisch veränderter Nahrung in Verbindung gebracht. Obwohl auch Europas Wissenschaftler dies akzeptieren, bewirkt die Handelspolitik Europas das Gegenteil. Was kurzsichtig ist. Denn wegen der genetischen Veränderung von Nahrungsmitteln, durch die die Produktivität jährlich um zehn bis fünfzehn Prozent steigt, werden die Preise für Agrarprodukte weiterhin fallen. So wird das EU-Subventionsprogramm Jahr für Jahr teurer. Genetische Veränderung hat einen größeren und gesünderen Nahrungsvorrat geschaffen, der billiger zu produzieren und weniger umweltschädlich ist.

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