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Arnd Schweierholz (46) hatte den Posten bei Air Berlin erst im Februar 2015 übernommen.

© Air Berlin

Air Berlin: Finanzchef wechselt zu Flixbus

Die kriselnde Fluggesellschaft Air Berlin verliert nach nur anderthalb Jahren ihren Finanzvorstand Arnd Schwierholz. Der neue Mann hat weniger Erfahrung.

Der 35-jährige Dimitri Courtelis übernimmt den Posten zum 15.September, wie Deutschlands zweitgrößte Airline am Dienstagnachmittag mitteilte. Courtelis war bereits seit November 2015 stellvertretender Finanzvorstand. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler und qualifizierte Wirtschaftsprüfer arbeitete zuvor unteranderem bei Ernst & Youngin Australien und bei Deloitte in Dubai. Hier sein Profil bei LinkedIn.

Danach wechselte er nach Abu Dhabi zum Air-Berlin-Großaktionär Etihad Airways, dürfte also mit den Strategievorstellungen und Eigenheiten von Etihad vertraut sein. Zugleich ist der Wechsel ein Indiz dafür, dass man bei Etihad kaum gedenkt, den Berlinern mehr Spielraum zu geben. Die arabische Staatsfluglinie hält gut 29-Prozent an der Air-Berlin-Gruppe zu der auch die österreichische Linie Niki gehört.

2013 wurde Courtelis Finanzchef von Air Serbia mit Sitz in Belgrad. Dort habe er maßgeblich zum "Turnaround der Gesellschaft" beigetragen, erklärte Air Berlin. Auch an Air Serbia ist Etihad beteiligt.

Dimitri Courtelis (35) war unter anderem bei Air Berlins Großaktionär Etihad an Bord. Am 1. Oktober 2016 übernimmt er die Finanzen bei Air Berlin.
Dimitri Courtelis (35) war unter anderem bei Air Berlins Großaktionär Etihad an Bord. Am 1. Oktober 2016 übernimmt er die Finanzen bei Air Berlin.

© Air Berlin

Der scheidende Arnd Schwierholz (46) habe seinen Posten als Chief Financial Officer der Gruppe "auf eigenen Wunsch" niedergelegt, betonte die Airline. Er wechselt zu Europas führendem Fernbusanbieter Flixbus, teilte dieses Unternehmen wenige Minuten später mit. "Wir freuen uns, dass wir mit Arnd einen extremerfahrenen Finanzmanager für uns und den Fernbusmarkt begeistern konnten. Er wird unser Wachstum und die internationale Expansion mit seiner langjährigen Expertise aus dem Mobilitätssektor unterstützen", ließ Flixbus' Chef und Gründer André Schwämmlein schriftlich mitteilen. Anders als Air Berlin ist Flixbus nicht an der Börse notiert und geht entsprechend sparsam mit der Veröffentlichung von Geschäftszahlen um.

Anleger zeigten sich zunächst unbeeindruckt. Das Air-Berlin-Papier notierte in freundlichem Marktumfeld auch nach Veröffentlichung der Nachricht um die drei Prozent fester als am Vortag bei 0,66 Euro.

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