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Wirtschaft: Akademiker sollen die Baubranche retten

Unternehmen Bau-Innovationsassistenten Retter in der Not BERLIN (val).Nun sollen frischgebackene Akademiker ihr theoretisches Know-How in Berliner Baufirmen einbringen und diese damit aus der Krise begleiten.

Unternehmen Bau-Innovationsassistenten Retter in der Not

BERLIN (val).Nun sollen frischgebackene Akademiker ihr theoretisches Know-How in Berliner Baufirmen einbringen und diese damit aus der Krise begleiten.Deswegen startete die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft und Betriebe zusammen mit der Technologie-Vermittlungs-Agentur Berlin am Freitag ein Pilotprojekt: Zehn Fachleute ­ etwa Wirtschaftsingenieure oder Naturwissenschaftler von Fachhochschulen und Universitäten ­ sollen als interne Berater in kleinen und mittleren Betrieben aus der Baubranche fungieren.Sein Unternehmen regt der "Innovationsassisent Bau" beispielsweise zu weniger verbrauchsintensiven Produktionsverfahren an, die er in der Hochschule kennengelernt hat, oder er versucht, schwerfällige Organisationsabläufe geschmeidiger zu gestalten.Die Bezahlung des Experten soll mit bis zu 24 000 DM unterstützt werden.Nach einer einjährigen Probephase wollen die Initiatoren über die weitere Zukunft der "Innovationsassistenten Bau" ­ und des Projekts ­ entscheiden. Berlin sei "geradezu ideal" für diese Maßnahme, sagte am Freitag Wirtschaftsstaatssekretär Wolfgang Branoner, während der erste "Innovationsassistent Bau" seinen Arbeitsvertrag bei einer Berliner Firma unterschrieb.Die Forschungs- und Bildungslandschaft in Berlin sei reich: Allein rund 300 Institutionen bildeten in Berlin Menschen aus, von denen einige ihr Wissen auch in der Baubranche einbringen könnten, die mit einem Bauvolumen von rund 40 Mrd.DM in Berlin einen bedeutenden Sektor darstelle.Branoner wies darauf hin, daß die gesamtdeutsche Wirtschaft heute abhängiger von der Baubranche sei als selbst in der Nachkriegszeit.Rund 10 Prozent des Bruttoinlandsproduktes würden von der Baubranche bestritten. Mit dem richtigen Know-How könnten sich mehr Baufirmen in der Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsregion Aufträge sichern und wären der scharfen internationalen Konkurrenz besser gewappnet.Den Teltow-Kanals etwa hätte letztlich eine Firma gebaut, die mit einem besonderen Verfahren die veranschlagten Kosten ihrer Konkurrenten um teilweise über 100 Mill.DM unterboten hätte. Auch die Fachgemeinschaft Bau sichert dem Projekt ihre volle Unterstützung, wie Hauptgeschäftsführer Wolf Wenkel betonte.Damit wolle man auch das Vorurteil aus dem Weg räumen, "die Berliner Bauwirtschaft sei innovationsfeindlich".Ebenfalls begrüßte der Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg die Initiative.Das Pilotprojekt sei zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein.Aber es könne "Denkblokaden" abbauen.Fachmänner seien gefragt, die nicht nur etwas von Technik, sondern auch etwas von Recht und Wirtschaft verstünden.

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