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Wirtschaft: Aktienfonds: Die besten Dauerläufer

Auf längere Sicht versprechen Aktienfonds die höchsten Erträge. Anleger sollten allerdings der Verlockung widerstehen, die oft exzellenten Spitzenrenditen der jüngeren Vergangenheit in die Zukunft zu projizieren.

Auf längere Sicht versprechen Aktienfonds die höchsten Erträge. Anleger sollten allerdings der Verlockung widerstehen, die oft exzellenten Spitzenrenditen der jüngeren Vergangenheit in die Zukunft zu projizieren. Das legt eine Auswertung der Fondsresearch- und Vermögensverwaltungsgesellschaft Feri Trust, Bad Homburg, nahe. Feri berechnete die jährlichen Renditen von Aktien- und Rentenfonds für ein Jahr und zehn Jahre, jeweils unterteilt nach den in Deutschland, in Europa und international anlegenden Produkten. Auf kurze Sicht von zwölf Monaten (alle Daten per Ultimo Juni) zeigen Aktienfonds die höchsten Renditen, bis zu 90,1 Prozent für die in Europa investierenden Produkte. Dafür müssen die Anleger größere Risiken in Kauf nehmen, wie der Verlust von 9,2 Prozent beim "schlechtesten" globalen Aktienfonds belegt. Die durchschnittlichen Wertsteigerungen von etwa 30 Prozent sind ein Resultat der guten Stimmung an den Börsen.

Die Spitzenergebnisse liegen sehr deutlich über diesen Durchschnittswerten. Das liegt vor allem an den Beimischungen von Wachstumswerten in manchen Portfolios. Titel der Neuen Märkte spielten dabei eine maßgebliche Rolle. Rein auf diese dynamischen Börsensegmente ausgerichtete Produkte lieferten teils noch höhere Renditen.

Wesentlich geringere Differenzen zeigen die Anlageergebnisse der Rentenfonds im Einjahresvergleich. Die höchsten Erträge der "besten" Euro-Rentenfonds und internationalen Rentenfonds sind auf Wechselkursgewinne von Fremdwährungspapieren im Zuge des schwachen Euros, teilweise auch auf Aktienbeimischungen zurückzuführen. Die durchschnittlichen Fondsergebnisse sind eher enttäuschend, aber angesichts der eher fallenden Kurse an den Anleihemärkten kaum überraschend.

Die kurzfristigen Resultate in beiden Anlagekategorien geben keine Anhaltspunkte für die langfristig zu erwartenden Erträge. Das sieht in einer Zehnjahresbetrachtung schon anders aus. Die Durchschnittsrenditen der Aktienfonds erreichen unabhängig von der geografischen Ausrichtung knapp 13 Prozent pro Jahr. Damit wird die Lehrbucherfahrung von der nützlichen Anlagestreuung nicht ad absurdum geführt. Ein in ganz Europa investierender Aktienfondsmanager kann langfristig zwar die gleiche Wertentwicklung erzielen wie ein rein auf Deutschland ausgerichteter Konkurrent. Er wird dieses Anlageergebnis allerdings mit geringeren Anteilpreisschwankungen im Zeitablauf erreichen. Experten zufolge dürften diese Zusammenhänge auch in Zukunft gelten. Ein ähnliches Bild bietet die Zehnjahresrechnung für die Rentenfonds mit durchschnittlichen jährlichen Wertentwicklungen von um die 7,5 Prozent. Diese Resultate liegen schon relativ nahe an den Erfahrungswerten von rund zehn Prozent für sehr langfristige Aktien- und rund sieben Prozent für Anleiheinvestments.

Die große Differenz zwischen den kurzfristigen realen Fondserträgen und dem, was auf Basis der langfristigen Daten aus der Vergangenheit als realistische Zukunftserwartung gelten muss, legt Nüchternheit bei aktuellen Anlageentscheidungen nahe. Lockende Spitzenrenditen sind keine Garanten für anhaltenden Erfolg. Das erfuhren in den letzten Monaten beispielsweise Anleger, die in Fonds für High-Tech- und Internet-Aktien investierten, nachdem deren Kurse bereits deutlich gestiegen waren. Diese Anleger verloren bis heute teilweise mehr als die Hälfte ihres Einsatzes.

ina

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