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Wirtschaft: Aktionäre beschließen Kapitalerhöhung

Erste Hauptversammlung der Berliner Freiverkehr AG / Bekenntnis zum Finanzplatz Berlin BERLIN (jojo).Das Ambiente war wie bei den etablierten deutschen Aktiengesellschaften: Im großen Saal des noblen Hotels Kempinski trafen sich gestern die Aktionäre der Berliner Freiverkehr (Aktien) AG zur ersten Hauptversammlung.

Erste Hauptversammlung der Berliner Freiverkehr AG / Bekenntnis zum Finanzplatz Berlin BERLIN (jojo).Das Ambiente war wie bei den etablierten deutschen Aktiengesellschaften: Im großen Saal des noblen Hotels Kempinski trafen sich gestern die Aktionäre der Berliner Freiverkehr (Aktien) AG zur ersten Hauptversammlung.Angesichts der Tatsache, daß nur rund 15 Prozent der 600 000 Aktien des Unternehmens im Umlauf sind, kamen erstaunlich viele Anteilseigner - und das aus den unterschiedlichsten Teilen der Republik.Die Zustimmung zu den Vorschlägen des Vorstands war freilich von vornherein gesichert: Der Unternehmensgründer und Vorstand Holger Timm hält noch immer die große Mehrheit der Aktien. So war die Grundkapitalerhöhung um drei Mill.DM auf sechs Mill.DM denn auch reine Formsache.Außerdem beschlossen die Aktionäre eine Dividendenausschüttung von zwölf DM je Fünf-DM-Aktie.Darüber hinaus stimmte die Hauptversammlung der Einführung von Stückaktien zu.Diese Aktien haben keinen Nennbetrag und sind am Grundkapital der Gesellschaft in jeweils gleichem Umfang beteiligt. Die Kapitalerhöhung um drei Mill.DM soll durch Umwandlung von Gewinnrücklagen vorgenommen werden.Sie erfolgt durch Ausgabe von 600 000 Stück neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien im Nennbetrag von je fünf DM.Die Aktien werden an die Aktionäre im Verhältnis von eins zu eins ausgegeben und sind am Gewinn des Geschäftsjahres voll beteiligt.Der Vorstand wurde zudem ermächtigt, bis zum 30.April 2002 mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 1,5 Mill.DM durch ein- oder mehrmalige Ausgabe von Inhaber-Stückaktien gegen Bareinlagen zu erhöhen. Holger Timm legte vor den Aktionären ein Bekenntnis zum Finanzplatz Berlin ab."Wir sind nicht diejenigen, die das Licht auf dem Parkett ausschalten", so Timm.Das elektronische Handelssystem der Deutschen Börse AG in Frankfurt (Main), Xetra, sei keine Bedrohung für die Freiverkehr AG.In erster Linie seien die Firmen in Gefahr, die mit Dax-Titeln handelten.Sein Unternehmen verdiene das Geld jedoch mit Freiverkehrstiteln.Außerdem werde "keine andere Gesellschaft so von neuen Handelssystemen profitieren" wie die Freiverkehr AG. Eine einzige, in Frankfurt ansässige Börse sei nicht erstrebenswert, so Timm.Die USA sei ein gutes Beispiel, daß der Wettbewerb von verschiedenen Börsen fruchtbar sei.In Deutschland würden langfristig von heute 200 nur 20 Maklergesellschaften überleben, zeigte sich Timm überzeugt.Die Freiverkehr AG werde dazugehören, sagte Timm den Aktionären. Er betonte, auch in Zukunft Mehrheitsaktionär zu bleiben.Damit dementierte Timm auch Gerüchte, wonach sich die E-Trade Group Inc.mit bis zu 30 Prozent an dem Unternehmen beteiligt hätte.Die Berliner Freiverkehr AG habe sich lediglich mit 25 Prozent an der neu gegründeten E-Trade Central Europe Inc.eingekauft.Den bei der Hauptversammlung anwesenden Aktionären versprach Timm die Zuteilung von je mindestens 100 Stück der Lobster Holding AG.Die Freiverkehr AG wird den Berliner Computer- und Softwarespezialisten Anfang Mai an der Berliner Wertpapierbörse einführen.Allgemein wird mit einer vielfachen Überzeichnung der Emission gerechnet. Durch die neue Holdingstruktur seien erhebliche Synergien zu erwarten.Demnach hält die Holding zukünftig 100 Prozent der Handels AG, die das herkömmliche Wertpapiergeschäft betreibt.An der neuen Berliner Effektenbank, die ihre Arbeit am 1.Juli aufnehmen soll, ist die Holding zu 40 Prozent beteiligt.Jeweils 20 Prozent halten die drei Geschäftsführer der Bank.Noch einmal 40 Prozent hält die Holding an der Berliner Effektenbeteiligungs-Gesellschaft AG, die Zwischenfinanzierungen für Börsenkandidaten anbieten soll.Die Geschäftsführer sind wiederum mit 60 Prozent engagiert.

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