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Discounter Aldi will bald auf giftige Stoffe in seinen Textilprodukten verzichten.

© dpa

Nach Aktion von Greenpeace: Aldi bald ohne giftige Kleidung

Der Discounter möchte auf toxische Stoffe in seinen Textilien verzichten, teure Markenhersteller wollen diesem Beispiel allerdings nicht folgen.

Kein Gift mehr in Hosen, Hemden und Schuhen, das verspricht nun auch Aldi. Der Discounter gilt als neuntgrößter Textilhändler in Deutschland, denn die Supermärkte machen längst auch viel Geld mit so genannten Non-Food-Products, also allem, was man nicht essen kann. Der Sinneswandel bei Aldi kam allerdings nicht von selbst: Die Umweltorganisation Greenpeace hatte schon im Oktober vergangenen Jahres Textilien bei den großen Discount-Ketten in Deutschland getestet und herausgefunden, dass teils krebserregende Stoffe in den Produkten stecken. So zum Beispiel die Alkylphenolethoxylate (APEO – die Substanz kann ins Grundwasser gelangen und ist gefährlich für viele Wasserorganismen.

Vor Aldi haben sich schon andere Händler wie Lidl, Penny oder Tchibo verpflichtet, auf giftige Stoffe in ihren Textilien zu verzichten. Die Verhandlungen zwischen Greenpeace und Aldi dauerten Monate, doch nun stehe ein Stufenplan, der Gifte in Aldi-Kleidung bis Juni 2016 verbannen soll, teilte die Organisation mit. Es sei nicht zu empfehlen, belastete Kleidung am Körper zu tragen. „Die giftigen Stoffe können teilweise krebserregend wirken. Vor allem gefährden sie aber in den Produktionsländern das Trinkwasser“, sagt Kirsten Brodde von Greenpeace.

Teuer ist giftig

Die Projektkoordinatorin sieht nun die Gefahr des „Greenwashing“ – also dass Aldi, Lidl und Co sich mit Greenpeace schmücken. „Es geht uns darum, dass in der Produktion keine Giftstoffe mehr eingesetzt werden, wir testen und dokumentieren weiter, ob sich die Händler an die Vereinbarungen halten“, sagt Brodde. Die Verpflichtung, die nun auch Aldi eingegangen ist, könne nur ein Anfang sein. „Vor allem bei den Discountern gibt es dann auch viele andere Probleme, so zum Beispiel, dass die Arbeiter keine fairen Löhne erhalten“, sagt Brodde.

Während aber die Discounter immerhin ein Gespür dafür zeigten, wie wichtig umweltfreundliche Produkte fürs Geschäft sein können, mauerten ausgerechnet Markenhersteller und Händler von Outdoor-Kleidung. The Northface, Calvin Klein oder Tommy Hilfiger zum Beispiel wollten die Selbstverpflichtung nicht unterzeichnen.

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