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Aldi-Süd: Heiße Ware vom Discounter

Der Lebensmitteldiscounter Aldi-Süd will den Bäckereien Konkurrenz machen. Das Unternehmen kündigte an, alle 1800 Filialen mit Backautomaten auszurüsten.

Berlin -  Die eigens entwickelten Öfen sollen Brot, Brötchen und Laugenbrezeln auf Knopfdruck aufbacken. Aldi-Süd ist in Süd- und Westdeutschland vertreten.

Vom Schwesterunternehmen Aldi-Nord, dessen Geschäfte Berlin und den Osten abdecken, war am Montag keine Auskunft zu eigenen Plänen zu erhalten. In der Vergangenheit war es allerdings oft so, dass Aldi-Süd Vorreiter bei der Aufnahme neuer Produkte ins Sortiment war. Aldi-Nord zog nach, wenn sich die Strategie bewährt hatte. Auch Aldi-Konkurrent Penny betreibt in einigen seiner Märkte Backautomaten.

Der Geschäftsführer des deutschen Bäckerhandwerks, Eberhard Groebel, zeigte sich von der neuen Konkurrenz nicht überrascht: „Die Discounter experimentieren mit solchen Automaten schon seit Jahren herum. Der Wettbewerb im Geschäft mit Backwaren ist schon lange sehr hart.“ Die Ankündigung von Aldi sei nur ein weiterer Schritt. Allerdings sei zu erwarten, dass der Wettbewerb nach Aldis Markteintritt noch stärker über den Preis geführt werde.

In der fünfjährigen Testphase hatte der Discounter seine Brötchen für 15 Cent verkauft. Das Bäckerhandwerk will sich an dem Wettkampf nicht beteiligen: „Die Antwort des Handwerks an die Discounter ist, dass wir uns ganz deutlich auf die Qualität besinnen. Wer als handwerklicher Bäcker beim Preiswettkampf mitmacht, sägt an dem Ast, auf dem er sitzt“, sagte Groebel.

Sollte Aldi-Nord nachziehen und ebenfalls frische Brötchen verkaufen, dürfte es für die Bäcker in der Hauptstadt ungemütlich werden. Laut Groebel ist der Berliner Markt sehr umkämpft: „Schon heute können sich hier fast nur große und kapitalstarke Unternehmen halten.“mco

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