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Wirtschaft: Allianz ist schneller als „Sandy“

Versicherer hebt Gewinnprognose an.

Berlin - Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: Kaum hatte Hurrikan „Sandy“ New York erreicht, da verschickte Europas größter Versicherer, die Allianz, eine Mitteilung, die Börsianer und Anleger jubeln ließ. Wegen eines starken dritten Quartals rechnet der Versicherungskonzern jetzt für das Gesamtjahr mit einem operativen Ergebnis von mehr als neun Milliarden Euro, teilte die Allianz in der Nacht zu Dienstag mit. Bisher hatte Konzernchef Michael Diekmann für das laufende Jahr einen Gewinn von 7,9 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die jetzt angestrebten neun Milliarden wären das zweitbeste Ergebnis in der Firmengeschichte – nur 2007, das letzte Jahr vor der Finanzkrise, war mit 10,8 Milliarden Euro noch besser gewesen.

Bei der Allianz weist man jeglichen Zusammenhang zwischen „Sandy“ und der vorgezogenen Veröffentlichung der Zahlen, die eigentlich erst am Freitag kommender Woche bekannt gegeben werden sollten, zurück. Die Börsen reagierten jedoch umgehend. Nachdem die Aktien der Versicherer – darunter auch die der Allianz – am Montag aus Angst vor den Hurrikanschäden noch in den Keller gesackt waren, zogen Allianz-Aktien am Dienstag kräftig an und gehörten zu den stärksten Titeln im Dax.

Der Optimismus des Versicherers stützt sich vor allem auf die überraschend guten Ergebnisse des dritten Quartals. Die Allianz erzielte in diesem Zeitraum ein operatives Ergebnis von 2,5 Milliarden Euro. Vor allem das Fondsgeschäft, aber auch die Schadens- und Lebensversicherung hätten die Erwartungen übertroffen. Der Quartalsüberschuss stieg auf 1,4 Milliarden Euro.

Der Jahresüberschuss werde jedoch nicht so stark wachsen wie das operative Ergebnis, betonte die Allianz. Ein Teil des Geldes werde nämlich für die Verringerung von Investmentrisiken und für bereits laufende Restrukturierungsmaßnahmen gebraucht. Damit könnten der Verkauf von Euro-Staatsanleihen sowie die Stellenstreichungen bei der Deutschland-Tochter gemeint sein. Fragen dazu werden erst später beantwortet – am Freitag kommender Woche. Heike Jahberg

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