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Wirtschaft: Allianz stürzt ab

Berlin - Gerüchte über hohe Abschreibungen als Folge der Finanzkrise haben am Freitag die Aktienkurse von Versicherern abstürzen lassen. Allianz-Papiere verloren mehr als zehn Prozent, konnten sich aber im Tagesverlauf erholen.

Berlin - Gerüchte über hohe Abschreibungen als Folge der Finanzkrise haben am Freitag die Aktienkurse von Versicherern abstürzen lassen. Allianz-Papiere verloren mehr als zehn Prozent, konnten sich aber im Tagesverlauf erholen. Aktien der Münchener Rück verbuchten Kursverluste von knapp drei Prozent. Zuvor waren in New York die Aktien des Versicherers Aflac um 37 Prozent auf 22,90 Dollar abgestürzt, nachdem Morgan- Stanley-Analyst Nigel Dally vor einem starken Verfall der Preise von Hybridanleihen gewarnt hatte. Solche Anleihen sind riskante, ungesicherte Papiere, bei deren Ausfall der Komplettverlust droht. Aflac soll solche Papiere im Wert von 7,9 Milliarden Dollar halten.

Auch in Europa soll ein Versicherer Schwierigkeiten haben, hieß es an der Börse. Genannt wurden die Rückversicherer Swiss Re und Hannover Rück sowie die Hannover Leben. Swiss Re wollte Gerüchte über weitere Abschreibungen nicht kommentieren. Die Hannover Rück und die Hannover Leben wiesen die Berichte dagegen ausdrücklich zurück.

„Die Kursverluste sind übertrieben“, sagte Manfred Poweleit, Herausgeber des Branchendienstes „Map- Report“ dem Tagesspiegel. Der Branchenkenner sieht keine deutsche Versicherung durch die Finanzkrise in ihrem Bestand gefährdet. Allerdings dürften die Gewinnbeteiligungen der Kunden in den kommenden Jahren sinken, weil die Versicherer Probleme haben, attraktive und sichere Anlagen zu finden, meint Poweleit.

Das gilt auch für die Dax-Firmen. Nach einer Studie der Unternehmensberatung Rauser Towers Perrin sind deren Pensionsvermögen wegen der Börsenflaute nur noch zu zwei Dritteln gedeckt. Für die Arbeitnehmer besteht jedoch keine Gefahr, betonte Klaus Stiefermann von der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung: „Laufende Betriebsrenten sind nicht betroffen, notfalls muss der Arbeitgeber nachschießen“. hej

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