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Wirtschaft: Altersvorsorge belebt das Geschäft

Die Investment-Gesellschaften wollen in die Offensive gehen und neue Produkte anbietenVON INGO HARAT (HB)Der Count-down läuft.Am 9.

Die Investment-Gesellschaften wollen in die Offensive gehen und neue Produkte anbietenVON INGO HARAT (HB)Der Count-down läuft.Am 9.März startet der Bundesverband Deutscher Investment-Gesellschaften (BVI) auf seiner Pressekonferenz sein Marketing für die Altersvorsorge-Sondervermögen: Die Fondsbranche will damit ihr Konzept zur privaten Altersvorsorge ins Bewußtsein breiter Bevölkerungskreise hieven.Die Aktie als ertragreiche Anlageform spielt die entscheidende Rolle in dem nun gesetzlich fixierten Modell - das 3.Finanzmarktförderungsgesetz tritt am 1.April in Kraft.Erste Produktangebote sind im Sommer zu erwarten.Nächster Schritt: Ausweitung auf die betriebliche Altersvorsorge möglicherweise in der nächsten Legislaturperiode."Jeder ist gefordert, selber etwas für die zusätzliche private Absicherung zu tun", meint Rolf Passow.Der Vorstandssprecher des BVI will in einem Handelsblatt-Gespräch vor allem ein Mißverständnis aus dem Weg räumen.Der oft zitierte Politikerspruch "Die Renten sind sicher" sei zwar nicht anzuzweifeln: "Aber die Höhe der künftigen Renten ist eben alles andere als sicher." Auf Dauer sei das Umlageverfahren der gesetzlichen Rentenversicherung nicht überlebensfähig.Das jetzige staatlichen Rentensystem verteile nur die Beitragszahlungen der Arbeitnehmer auf die Rentner, ohne daß der Zinseszinseffekt seine entscheidende kapitalmehrende Wirkung entfalten könne.Dazu komme: "In einigen Jahren ist Manndeckung angesagt, daß heißt ein Beitragszahler ernährt einen Rentner - das wäre eine Katastrophe."Passow hält ein vorsichtiges Umschalten auf das Kapitaldeckungsverfahren für unumgänglich: "Nur so sichern wir unseren Enkeln einen menschenwürdigen Lebensabend." Mit einer vorher festgelegten Höhe der Rentenzahlung (defined benefit) könne das aktienlastige Vorsorgekonzept mit Fonds, das lediglich feste regelmäßige Einzahlungen vorsehe (defined contribution), zwar nicht locken.Doch sei bei langer Ansparzeit mit Renditen zu rechnen, die denen alternativer Anlagen - vor allem Zinsanlagen - weit überlegen sei.Passow zu den Vorteilen des Altersvorsorge-Sondervermögens: "Zum ersten Mal können wir ein Anlage anbieten, die über einen längeren Zeitraum ein hohes Maß an Sicherheit und eine gute Rendite verspricht." Damit sei sie eine wichtige Ergänzung zur traditonellen privaten Altersvorsorge der Deutschen, der Kapitallebensversicherung.Diese behalte ihre Stellung als Standardabsicherung, werde aber jetzt durch das Altersvorsorge-Sondervermögen mit deutlich höherer Verzinsung ergänzt.Möglich seien die höheren Renditen durch die schwerpunktmäßige Anlage in Substanzwerten, vor allem Aktien, und die lange Ansparzeit.Die Lebensversicherung garantiere zwar eine Verzinsung von 4 Prozent, mit den zusätzlichen möglichen Ausschüttungen erreiche man vielleicht 7 Prozent.Die Fondsbranche biete dagegen die Chance auf deutlich höhere Erträge, wenn auch ohne Garantie.Neu sei auch die Transparenz für den Kunden.Jeden Tag könne er die Anteilpreise seines Ansparfonds mit einem Blick in die Zeitung nachvollziehen.Die Produktausgestaltung sei natürlich in gewissem Umfang variabel: "Vielleicht bietet die eine Gesellschaft nur einen Fonds, eine andere mehrere mit unterschiedlichen Aktien-, Anleihe- und Immobilienquoten an." Darüber hinaus seien auch je nach Alter beziehungsweise Zeitdauer bis zum Renteneintritt unterschiedliche Strukturen der Vermögensarten sinnvoll.Auch dafür werde vielleicht die eine oder andere Gesellschaft mit speziellen Produkten reagieren.Bei den sich an die Ansparphase anschließenden Auszahlplänen (mit oder ohne Kapitalverzehr) seien ebenfalls gewisse Variationen möglich.

INGO HARAT

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