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Deutscher Automarkt: Am Ende bis zu 36 Prozent Rabatt

Nach einem insgesamt schwachen Jahr versuchen die Autohersteller den Absatz in Schwung zu bringen. Fiat hat es besonders nötig und schönt die Statistik zusätzlich mit Eigenzulassungen. Eine „weiße Weste“ haben aber die deutschen Hersteller auch nicht.

Berlin - Gut, dass dieses Jahr vorbei ist. „Der deutsche Automarkt war dieses Jahr einer der schwierigsten seit der Wiedervereinigung“, heißt es in einer Studie des Center Automotive Research (Car) aus Duisburg. Um den Absatz einigermaßen zu stabilisieren, haben die Konzerne in den letzten Wochen noch einmal kräftig Rabatte gegeben. An der Spitze steht Fiat. Der Kleinwagen Punto wird von den Italienern zu Leasingkonditionen angeboten, bei denen die Konkurrenz nicht mithalten kann: Mehr als 36 Prozent Rabatt gibt es auf den Wagen aus der Golf-Klasse. Und für den Panda gibt es mithilfe von Sonderfinanzierungen einen Preisvorteil von 22 Prozent.

Auch Audi gibt großzügige Rabatte

Auch die japanischen Autohersteller Nissan, Honda und Mazda beteiligen sich an der Rabattschlacht. Beim Kauf eines Nissan Micras können knapp 4000 Euro gespart werden. Die hohen Rabatte entstehen durch eine Kombination aus günstigen Zinssätzen der Autobanken und erheblichen Preisnachlässen auf die Listenpreise. Für den Honda Jazz wird sogar eine Null-Prozent-Finanzierung angeboten. VW hat sich in den vergangenen Wochen mit Rabatten und Sondermodellen zurückgehalten. Bloß die Konzerntochter Audi bietet für die Modelle A1, A3 und Q3 eine Sonderfinanzierung an und ermöglicht ihren Kunden eine Ersparnis zwischen knapp 16 und gut 18 Prozent.

Eigenzulassungen um den Absatz zu steigern?

Ein weiterer Kniff, um den Absatz zu forcieren, sind Eigenzulassungen von Herstellern und Händlern; zum Jahresende haben die hierzulande noch mal um 1,6 Prozent zugelegt. Spitzenreiter war im November Hyundai mit 52 Prozent selbst zugelassenen Fahrzeugen. Aber auch Rabattkönig Fiat lässt seine Autos gerne selber zu: Im Dezember haben die Italiener 50,6 Prozent eigene Autos angemeldet. Bei den deutschen Herstellern liegt Opel mit 47 Prozent vorne. Bei VW waren es zum gleichen Zeitpunkt 29,6 Prozent, bei BMW nur 21,8 Prozent. Händler können bereits zugelassene Fahrzeuge günstiger verkaufen und steigern so ihren Absatz.

Für den Beginn des kommenden Jahres ist Car-Geschäftsführer Dudenhöffer nach den jüngsten Rabattaktionen skeptisch:  „Es gilt die alte, nicht gerade kluge Verkäuferregel: Nochmals die Verkäufe im alten Jahr anzukurbeln, geht zulasten des neuen Jahres.“

Manuel Vering

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