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KARRIERE Frage: an Jürgen Hesse Büro für Berufsstrategie

Wie kann man sich mehr merken?

Ich bin Fachbereichsleiter in einer größeren Agentur. Die Arbeit macht mir viel Spaß, nur ein Problem belastet mich: Wenn ich im Stress bin, lässt mein Gedächtnis nach. Ich kann mir dann weder Namen, noch Telefonnummern oder Kundenfälle merken. Ich versuche schon immer, mir alles zu notieren. Was kann ich noch tun?

Unser Gedächtnis ist etwas Wunderbares. Ähnlich der Festplatte eines Computers speichert es Unmengen an Informationen. Nicht immer aber lassen sich diese Daten auch schnell abrufen.

Das lässt sich durch den Aufbau erklären: Das Gedächtnis ist in drei Ebenen unterteilt: das Ultrakurzzeitgedächtnis, das Kurzzeitgedächtnis und das Langzeitgedächtnis. Nur die Dinge, die ins Langzeitgedächtnis gelangen, kann man dauerhaft abrufen. Hinzu kommt, dass sich mit zunehmendem Alter die Stoffwechselprozesse verlangsamen und es so schwerer wird, an die gefragten Informationen schnell heranzukommen. Dennoch kann man sein Gedächtnis darauf trainieren, sich Daten und Fakten besser zu merken.

Die Chancen, sich an einen Gedanken zu erinnern, stehen am besten, wenn der Zeitpunkt, an dem er getätigt wurde, noch nicht zu lange zurückliegt, die Informationen oft genug wiederholt und mit einer intensiven Empfindung oder einem prägnanten Bild verknüpft werden.

Gute Merkfähigkeit beginnt beim Zuhören. Konzentrieren Sie sich darauf, was Sie erwartet (zum Beispiel, dass Sie eine Person kennenlernen und ihren Namen hören werden). Mit gezielten Nachfragen wird Ihr Interesse an der Person gesteigert und Sie finden verbindende Elemente zu dem genannten Namen. Sehen Sie Ihren Gesprächspartner an, um Ihre Aufmerksamkeit zu steigern. Und: Betrachten Sie sich in gewissen Abständen selbst: Hören Sie noch zu oder sind Sie in Gedanken bereits ganz woanders?

Bauen Sie den Namen des Gegenübers möglichst oft in den Gesprächsfluss ein. Von den Wiederholungen profitiert Ihr Gedächtnis. Oft helfen Eselsbrücken. Ein Name, den Sie mit einem Gegenstand oder einer Begebenheit verknüpfen, werden Sie leichter wieder abrufen können.

Für unsere Gedächtnistätigkeit ist auch unsere körperliche Verfassung entscheidend. Wenn wir müde, hungrig oder überlastet sind, fällt es uns in der Regel schwerer, uns etwas zu merken.

Eine Methode, um Ihr Gedächtnis gerade bei Stress zu entlasten, wenden Sie bereits an. In dem Sie sich Notizen machen, fördern Sie auch Ihre Aufmerksamkeit. Gehen Sie dabei systematisch vor. Unterstreichen Sie Wichtiges, arbeiten Sie mit einem eigenen System von Abkürzungen – so dass Sie auch später noch in der Lage sind, Ihre Aufzeichnungen zu verstehen.Foto: Promo

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an Jürgen Hesse

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