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Wirtschaft: Analysten beklagen die zu stark gestiegenen Verwaltungskosten

Die Deutsche Bank legt in ihrem Zwischenbericht für die ersten neun Monate zwar auf den ersten Blick beeindruckende Zahlen vor - die Analysten sind trotzdem enttäuscht. Zwar liegt das Betriebsergebnis von Januar bis September bei einem Plus von 40 Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro (rund 5,1 Milliarden Mark), wie Vorstandssprecher Rolf Breuer am Dienstag hervorhob.

Die Deutsche Bank legt in ihrem Zwischenbericht für die ersten neun Monate zwar auf den ersten Blick beeindruckende Zahlen vor - die Analysten sind trotzdem enttäuscht. Zwar liegt das Betriebsergebnis von Januar bis September bei einem Plus von 40 Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro (rund 5,1 Milliarden Mark), wie Vorstandssprecher Rolf Breuer am Dienstag hervorhob. Damit hat das Institut bereits das gesamte Vorjahresergebnis überflügelt. Aber den Beobachtern stößt sauer auf, dass die Verwaltungskosten um fast 42 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro in die Höhe geschossen sind. Hauptgrund: Bonuszahlungen an die Investmentbanker und die zum Teil millionenschweren Abfindungen für Mitarbeiter von Bankers Trust (BT), die nach der Übernahme durch die Deutsche Bank ausgeschieden sind. Allein Ex-BT-Chef Frank Newmann hat rund 55 Millionen Dollar kassiert.

Damit werden die ebenfalls deutlichen Zuwächse in der Ertragsrechnung der Bank beim Zinsüberschuss (plus zehn Prozent auf 4,7 Milliarden Euro) und beim Provisionsüberschuss (plus 34 Prozent auf gut fünf Milliarden Euro) mehr als wettgemacht. Die Marge sei damit nicht herausragend, heißt es bei Analysten, auch wenn Vorstandssprecher Breuer betont, dass sich die Relation von Aufwand zu Ertrag im Vergleich zum Vorjahr verbessert habe. Allerdings konnte die Deutsche Bank im Eigenhandel mit Wertpapieren, Edelmetallen und Devisen den Gewinn nach neun Monaten um fast 190 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro steigern. Das war fast doppelt soviel wie im gesamten Geschäftsjahr 1998, als in diesem Segment knapp 3,5 Milliarden Mark oder 1,77 Milliarden Euro erwirtschaftet wurden.

Unter dem Strich blieb der Deutschen Bank vor Steuern nach neun Monaten ein Gewinn von 2,72 Milliarden Euro, gut ein Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Aufgrund des um rund 38 Prozent niedrigeren Steueraufwandes - das Geldhaus konnte etliche steuerfreie Erträge einsammeln - blieb ein Nettogewinn von 1,87 Milliarden Euro, 42,6 Prozent mehr als nach den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres.

Vor allem das Investmentgeschäft sorgte von Januar bis September für deutliche Gewinne. Es sei gelungen, die sich bietenden Chancen und die Potenziale aus der Übernahme von BT zu nutzen. Probleme hat die Deutsche Bank allerdings noch im klassischen Filial- und Privatkundengeschäft. Der Gewinn dieser Sparte lag um fast ein Drittel unter dem Niveau des Vorjahres. "Das weiterhin niedrige Zinsniveau, die stärkere Zurückhaltung der Kunden bei Neuengagements im Wertpapiergeschäft sowie Sonderbelastungen im Zusammenhang mit dem erfolgreichen Marktauftritt der Deutschen Bank 24 AG hatten maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung", betont die Deutsche Bank.

Für das gesamte Geschäftsjahr gibt sich Vorstandssprecher Breuer zuversichtlich, vor allem weil die Integration von BT schneller vorankomme als geplant. Die Deutsche Bank werde ein gutes Ergebnis vorlegen.

ro

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