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Wirtschaft: Anleger brauchen Geduld

Frankfurt (Main) Selten mussten sich die Anleger mit einem derart diffusen Stimmungsbild für Aktien auseinander setzen. Auf der einen Seite wachsen die Inflationssorgen in den USA, damit verbunden steigt die Wahrscheinlichkeit von Zinserhöhungen – was Gift für die Konjunktur wäre.

Frankfurt (Main) Selten mussten sich die Anleger mit einem derart diffusen Stimmungsbild für Aktien auseinander setzen. Auf der einen Seite wachsen die Inflationssorgen in den USA, damit verbunden steigt die Wahrscheinlichkeit von Zinserhöhungen – was Gift für die Konjunktur wäre. Dazu kommt die anhaltende Furcht vor Anschlägen. Optimistisch stimmen indes die Entspannung beim Ölpreis sowie die steigenden Unternehmensgewinne. Diese beiden Faktoren könnten sogar schon in den Aktienpreisen enthalten sein, sagen Fachleute.

Die vergangene Woche zumindest lief zugunsten der Optimisten. Der US-Index Dow Jones wies ein Plus von 1,6 Prozent aus, während Dax und Euro Stoxx 50 auf 1,5 Prozent und 1,2 Prozent kamen. Allerdings war wegen der Beisetzung Ronald Reagens und des langen Wochenendes hier zu Lande kaum Dynamik im Handel.

Die weiteren Perspektiven hängen stark von der Gewinnentwicklung im zweiten Quartal ab. Laut einer Umfrage von Thomson Financial erwarten die Analysten für die im S & P 500 enthaltenen US-Firmen einen durchschnittlichen Ergebnisanstieg von 19,9 Prozent. In den beiden vorherigen Quartalen war jeweils die 20-Prozent-Marke überschritten worden. Im dritten und vierten Quartal sollen sich die Zuwächse auf 13,8 Prozent und 15,1 Prozent abschwächen. Allerdings argumentiert die US-Fondsgesellschaft Federated Investors, die Gewinnschätzungen seien in den vergangenen Monaten stets nach oben korrigiert worden.

An günstige Gewinnausblicke für das zweite Quartal knüpft auch die Commerzbank an. Laut den Experten des Institutes „sehen die Börsenperspektiven für die kommenden Wochen ganz gut aus und versprechen moderate Kursgewinne“. Ähnlich erwartet die Hypo-Vereinsbank „von der Berichtssaison eine Unterstützung des Aktienmarktes“. Morgan Stanley rechnet mit tieferen Kursen und damit günstigeren Einstiegszeitpunkten: „Im Moment ist Geduld der Schlüssel.“

Unter diesen Voraussetzungen werden Anleger und Händler die anstehenden Wirtschaftsdaten aufmerksam analysieren. Am Dienstag berichten Schering und Fraport, am Mittwoch hat die Lufthansa zur Hauptversammlung geladen. ina/HB

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