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Wirtschaft: Anleger kommen zurück an die Börsen

US-Notenbank und US-Präsident sagen Hilfe zu

Berlin - Mit Erleichterung haben die Aktienmärkte am Freitag Äußerungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke und aktuelle Konjunkturdaten aus den USA aufgenommen. Auch ein von US-Präsident George W. Bush angekündigtes Hilfspaket für Hypthekenschuldner wurde positiv aufgenommen. Da der Fed-Chef allerdings nichts zu einer möglichen Zinssenkung sagte – darauf hatten viele Investoren gehofft –, büßten die Börsen einen Teil ihrer anfänglichen Gewinne wieder ein. Der Dax lag zum Handelsschluss bei 7638 Zählern (plus 1,6 Prozent), der Dow Jones stieg um 0,9 Prozent auf 13 357,7 Zähler.

Die US-Notenbank Fed ist laut Bernanke bereit, soweit notwendig, die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Wirtschaft zu begrenzen. In einer Rede in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming sagte der Zentralbanker, die Fed beobachte die Situation genau und werde die nötigen Maßnahmen ergreifen. Die Zentralbank werde aber keine Investoren retten, die die falschen Entscheidungen getroffen und sich auf dem Subprime-Markt verspekuliert hätten. Dies sei nicht Aufgabe der Fed.

US-Präsident Bush kündigte ein Maßnahmenbündel aus Zinserleichterungen und einer Bundesabsicherung von Hypotheken an. Davon könnten bis zu 80 000 Hauseigentümer profitieren, die in ihren Häusern bleiben und eine Refinanzierung mit den Kreditgebern aushandeln könnten. Zwar betonte Bush ebenso wie Bernanke, dass Spekulanten nicht aus der Klemme geholfen werden solle. Der Einfluss der Regierung bleibe beschränkt. Gleichwohl hilft die US-Regierung mit Steuererleichterungen. Darüber hinaus soll die Federal Housing Administration reformiert werden. Diese Bundesbehörde bürgt für Hypotheken.

Aktuelle US-Daten sorgten vor dem Wochenende ebenfalls für Entspannung. Der Einkaufsmanagerindex der Universität Chicago ist überraschend gestiegen, ebenso die Industriedaten. So verbuchte die US-Industrie im Juli einen unerwartet starken Auftragszuwachs. Die Bestellungen seien im Vergleich zum Vormonat um 3,7 Prozent geklettert, teilte das US-Handelsministerium in Washington mit. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Zuwachs von 3,3 Prozent gerechnet.

Der Verband der Einkaufsmanager in Chicago meldete am Freitag überraschend einen Anstieg des Index der Geschäftstätigkeit im August. Der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago wird aufmerksam verfolgt, da er Rückschlüsse auf den landesweiten Einkaufsmanagerindex zulässt. mot

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