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Wirtschaft: Anti-Baby-Pille Yasmin treibt Schering-Gewinn Berliner Konzern überzeugt Börse mit guten Zahlen

Berlin – Die Verhütungspille Yasmin hat Schering im ersten Quartal dieses Jahres ein starkes Wachstum beschert. Das Ergebnis des Berliner Pharmakonzerns stieg stärker als von den meisten Analysten erwartet, der Umsatz dagegen etwas schwächer.

Berlin – Die Verhütungspille Yasmin hat Schering im ersten Quartal dieses Jahres ein starkes Wachstum beschert. Das Ergebnis des Berliner Pharmakonzerns stieg stärker als von den meisten Analysten erwartet, der Umsatz dagegen etwas schwächer. Belastend wirkt sich noch immer der im Verhältnis zum Dollar starke Euro aus. Nach den ersten drei Monaten bekräftigte Schering-Vorstandschef Hubertus Erlen am Montag seine Prognose für das Gesamtjahr: Der Umsatz soll demnach im mittleren einstelligen Bereich steigen. Zum erwarteten Gewinn machte Erlen keine Angaben.

Schering hatte 2004 zwar ein Rekordergebnis vorgelegt, musste in den vergangenen Monaten aber Rückschläge bei neuen Produkten hinnehmen (siehe Kasten). Dem nach Umsatz zweitwichtigsten Produkt im Konzern, der Antibaby-Pille Yasmin, droht zudem Nachahmerkonkurrenz in den USA. Sollte ein Konkurrent zugelassen werden, könnte das den Yasmin-Umsatz schmälern. Schering hat angekündigt, seine Patente zu verteidigen.

Vorstandschef Erlen zeigte sich am Montag zuversichtlich – und erwartet von Yasmin auch in Zukunft ein zweistelliges Wachstum. Im ersten Quartal legte der Umsatz mit der Pille um 39 Prozent zu. Das derzeit wichtigste Schering-Mittel Betaferon (Multiple-Sklerose) wuchs dagegen mit zwei Prozent unerwartet schwach – obwohl ein Konkurrenzmittel nach Todesfällen vom Markt zurückgezogen worden war. Schering begründete das mit dem Abbau von Lagerbeständen in den USA.

Insgesamt konnte Schering den Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 1,2 Milliarden Euro steigern. In Deutschland wuchs der Umsatz um zehn Prozent. Als Grund nannte Schering unter anderem die Absenkung des erhöhten Herstellerrabatts, den die Unternehmen im vergangenen Jahr zahlen mussten. Das Betriebsergebnis kletterte um sieben Prozent auf 230 Millionen Euro. Beim Konzerngewinn legte Schering sogar um elf Prozent auf 144 Millionen Euro zu.

Der Börse gefiel das: Der Kurs der Schering-Aktie legte bis zum Handelsschluss um 1,81 Prozent auf 51,24 Euro zu und war damit zweitstärkster Wert im Dax.

„Schering hat die Zahlen gebracht, die der Markt erwartet hat – Überraschungen waren nicht dabei“, sagte Peter Spengler, Pharmaanalyst der DZ Bank, dem Tagesspiegel. Um ein höheres Umsatzwachstum zu erzielen, brauche das Unternehmen neue Produkte. „Mit dem aktuellen Portfolio erzielt Schering im Vergleich zum Pharmamarkt nur ein unterdurchschnittliches Wachstum.“

Maren Peters

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