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Arbeitnehmer: Deutsche machen wieder mehr Überstunden

Volle Auftragsbücher haben in diesem Jahr erneut zu einem Anstieg der Überstunden in den Betrieben geführt. Im nächsten Jahr soll die Mehrarbeit sogar auf 1,5 Milliarden Stunden wachsen.

Die Zunahme der Überstunden sei allerdings deutlich geringer als in den Boomjahren 1999/2000 ausgefallen, berichtete das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Demnach wurden 2007 bundesweit 1,474 Milliarden bezahlte Überstunden geleistet - und damit 0,43 Prozent mehr als im Vorjahr, geht aus der IAB-Untersuchung hervor.

Für 2008 gehen die Arbeitsmarktforscher sogar von einer Mehrarbeit von 1,508 Milliarden Stunden aus. "Bei einem gebremsten Wachstum könnten es aber auch etwas weniger als 1,5 Milliarden Stunden werden", stellte IAB-Wissenschaftler Eugen Spitznagel fest.

Auch Fachkräftemangel eine Ursache

Wachsende Überstundenzahlen wiesen auf Auftragsspitzen hin, die viele Unternehmen nicht mehr in der regulären Arbeitszeit bewältigen könnten, erläuterte Spitznagel. "In einigen Branchen sind wohl auch Überstunden erforderlich, weil sich die Suche nach geeigneten Fachkräften als schwierig erweist", erläuterte Spitznagel. "Das ist aber nicht der Hauptgrund für den Anstieg", unterstrich er.

Insgesamt sei die Zahl der Überstunden während des aktuellen Konjunkturhochs deutlich geringer als etwa in den Boomjahren 1999/2000. So seien 1999 noch mehr als 1,6 Milliarden Überstunden geleistet worden. Hatte damals im Schnitt jeder Beschäftigter 57,2 bezahlte Überstunden pro Jahr gearbeitet, so dürften es im kommenden Jahr lediglich 53,1 sein. "Das zeigt, dass viele Unternehmen im aktuellen Konjunkturhoch die Option Überstunden in vergleichsweise geringem Maße gezogen haben. Das erklärt auch den aktuell kräftigen Arbeitsmarktaufschwung", erläuterte Spitznagel. (mit dpa)

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