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Arbeitslose: Wirtschaftskrise verhindert Frühjahrsbelebung

Der Frühjahrsaufschwung am Arbeitsmarkt ist ausgeblieben. Zwar ist die Arbeitslosenzahl im April leicht rückläufig – saisonbereinigt stieg die Zahl aber um 58.000. Dabei ist die Wirtschaftskrise noch gar nicht voll auf dem Jobmarkt angekommen.

Im Vergleich zum März ging die Arbeitslosenzahl im April nur um 1000 auf 3,585 Millionen zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. "Es gibt einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit im April, aber geringer als in den Vorjahren", sagte ein Sprecher. In den vergangenen drei Jahren war die Zahl der Arbeitslosen im April im Schnitt um jeweils gut 140.000 gefallen. Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 8,6 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 8,1 Prozent gelegen.

Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen hat sich die Zahl der Erwerbslosen erhöht. Saisonbereinigt stieg die Arbeitslosenzahl im April um 58.000 auf 3,463 Millionen. Im Westen nahm die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 52.000 zu, im Osten um 6000.

"Scheitelpunkt erst im nächsten Jahr"

Das volle Ausmaß der Wirtschaftskrise sei auf dem Arbeitsmarkt noch nicht zu spüren, sagte der Sprecher. Die Bundesagentur erwartet, dass sich diese erst im zweiten Halbjahr richtig bemerkbar macht. "Dann werden wir die Anstiege der Arbeitslosigkeit haben, die wirklich bemerkenswert sind", sagte er. "Der Scheitelpunkt der Welle in Sachen Arbeitslosigkeit wird erst im nächsten Jahr kommen."

Ohne Kurzarbeit läge die Arbeitslosenzahl nach Angaben der Bundesagentur bereits wieder über der Marke von vier Millionen. Nach Schätzungen der BA haben im April 1,3 bis 1,5 Millionen Beschäftigte kurzgearbeitet, sagte BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker. Dies entspreche bei einem Arbeitszeitausfall von einem Drittel rund 450.000 Vollzeitarbeitskräften. (Zeit online/rtr/dpa)

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