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Arbeitsmarkt: Leiharbeiter sind weniger produktiv

Die IG Metall fordert mehr Lohn für Leiharbeiter mit der Begründung, sie würden die gleiche Arbeit verrichten wie Festangestellte. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall sieht das nicht so und hält an geringeren Bezahlungen fest.

Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, lehnt die Forderung der IG Metall nach einer besseren Bezahlung von Leiharbeitern ab. "Zeitarbeitnehmer sind gegenüber Stammbelegschaften meist weniger produktiv", sagte Kannegiesser der "Süddeutschen Zeitung". Festangestellte hätten eine größeren Betriebserfahrung. Auch seien sie meist besser qualifiziert und hätten anspruchsvollere Aufgaben als Leiharbeiter.

Zur IG-Metall-Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit bei Festangestellten und Leiharbeitern sagte Kannegiesser: "Wenn Zeitarbeiter teurer werden als Stammbelegschaften, dann werden die Betriebe bei Bedarf andere Möglichkeiten suchen, wie Auslagerung." Daher müsse es Lohnunterschiede geben. "Die Frage ist, wie groß diese sein sollten", sagte Kannegiesser.

Er widersprach der These der Gewerkschaft, Leiharbeiter ersetzten Stammbelegschaften und dienten längst nicht mehr dazu, Auftragsspitzen abzufangen. In der Metall- und Elektroindustrie seien voriges Jahr neben rund 40.000 neuen Zeitarbeitsplätzen zirka 130.000 zusätzliche Stammarbeitsplätze entstanden. Er bezifferte den Anteil der Anteil der Zeitarbeitnehmer in seiner Branche auf derzeit sechs Prozent, gemessen an der Gesamtzahl der Beschäftigten. Da ein Großteil der Zeitarbeitnehmer gering qualifiziert sei und Hilfsarbeiten verrichte, würde es ohne die Zeitarbeit viele dieser Jobs auch gar nicht geben. (tbe/ddp)

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