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Arbeitsmarkt: "Mindestsicherung statt Mindestlohn"

Der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts HWWI, Thomas Straubhaar, hält es für möglich, dass die Arbeitslosenzahl in Deutschland in wenigen Jahren unter die Drei-Millionen-Grenze fällt.

Hamburg - "Als nächstes Ziel muss bis 2010 die Drei-Millionen-Grenze geknackt werden. Das ist möglich", schreibt Straubhaar in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag". Um dieses Ziel zu erreichen, dürfe nicht mehr der Schutz bestehender Beschäftigungsverhältnisse im Vordergrund stehen, sondern die möglichst rasche Schaffung möglichst vieler neuer Arbeitsplätze. "Mindestsicherung statt Mindestlohn lautet hierzu die Zauberformel", sagte der Wirtschaftsforscher.

Die Politik müsse "den Arbeitsmarkt entfesseln, die Lohnnebenkosten auf Null reduzieren, den Kündigungsschutz abschaffen, die Lohnfindung flexibilisieren", forderte Straubhaar. "Im Gegenzug finanzieren die Steuerzahler ein Grundeinkommen für alle." Dieses sichere das Existenzminimum. Straubhaar fügte hinzu: "Die Mindestsicherung ersetzt Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld und Rente. Dadurch können die Sozialversicherungsbeiträge komplett wegfallen. So wird brutto zu netto. Das macht Schattenwirtschaft weniger interessant. Ein freier Arbeitsmarkt ist für die Wirtschaft Anreiz und Ansporn genug, die Million neuer Arbeitsplätze zu schaffen, die zum Drei-Millionen-Ziel fehlt." (tso/AFP)

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