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Wirtschaft: Arcor will Telefontarife der Telekom deutlich unterbieten

DÜSSELDORF (dri/HB).Im kommenden Jahr werden sich die Telekommunikationsanbieter in Deutschland einen erheblich verschärften Preiswettbewerb liefern.

DÜSSELDORF (dri/HB).Im kommenden Jahr werden sich die Telekommunikationsanbieter in Deutschland einen erheblich verschärften Preiswettbewerb liefern.Zum 1.Januar senkt die Mannesmann Arcor AG & Co.ihre Ferngesprächspreise einheitlich auf 18 Pfennig pro Minute tagsüber und auf zehn Pfennig abends und am Wochenende.Damit reagierte der größte der neuen Telefongesellschaften gestern auf die Preisoffensive der Deutsche Telekom AG.Die Telekom hatte am 12.November für alle Ferngespräche um bis zu 63 Prozent niedrigere Preise ab 1.Januar angekündigt.Für ISDN-Kunden sollen Ferngespräche dann tagsüber 24 Pfennig pro Minute kosten, während Besitzer analoger Anschlüsse für Gespräche über 50 km 36 Pfennig und für Gespräche bis 50 km 24 Pfennig zahlen sollen.

Mannesmann Arcor unterscheidet preislich hingegen nicht zwischen ISDN- und analogen Telefonanschlüssen und wird dadurch gerade für die Besitzer herkömmlicher Anschlüsse attraktiv.Den Kunden, die ihren Anschluß für alle Ferngespräche auf Arcor eingestellt haben (Preselection), bietet Arcor außerdem im Umkreis von 20 Kilometer Gespräche für neun Pfennig tagsüber und 5 Pfennig abends an.Gleichzeitig vereinfacht Arcor mit der Beschränkung auf einen Call- by-Call-Tarif (einzelne Anrufe über das Arcor-Netz) und einen Preselection-Tarif seine Gebührenstruktur.

Das Unternehmen ist damit auch die erste der neuen Telefongesellschaften, die auf die neuen Telekom-Preise reagiert, bevor sie von der Regulierungsbehörde genehmigt worden sind.Diese Genehmigung gilt allerdings als sicher; sie wird veraussichtlich am Freitag erteilt.

"Wir machen keine Abstriche an unserer Umsatz- und Gewinnerwartung", sagte eine Arcor-Sprecherin.Als "richtige Unternehmer" sei das Management ohnehin davon ausgegangen, daß im kommenden Jahr eine neue Preisrunde anstehen werde.Die niedrigeren Einnahmen pro Gesprächsminute will Arcor über ein sich zu längeren Ferngesprächen hin änderndes Telefonierverhalten ausgleichen.Außerdem erwartet das Unternehmen durch den gerade erst entstehenden Markt für Datenkommunikation erhebliche Umsatzsteigerungen."Den Break-even werden wir wie geplant im Jahr 2001 erreichen", sagte die Sprecherin.

An neuen Tarifstrukturen basteln seit der Telekom-Offensive auch die anderen neuen Anbieter.So wollen noch vor Weihnachten die neuen Netzgesellschaften Otelo Communications GmbH, Düsseldorf, und Viag Interkom GmbH & Co., München, niedrigere Preise vorstellen.Otelo beklagt allerdings, daß die Telekom durch die Ferngesprächspreissenkung die großen Netzbetreiber viel härter treffe als die kleinen Anbieter, deren Margen nicht so eng kalkuliert seien wie die der Netzgesellschaften.

In Zugzwang setzen Telekom und Mannesman Arcor auch die kleineren Anbieter.Deren Ferntarife in der Zone ab 50 km liegen für die Geprächsminute derzeit tagsüber zwischen 17 Pfg und 44 Pfg.Erstmals liegt Arcor jetzt zu allen Zeiten und in allen Inlandszonen unter dem 19-Pfg-Einheitspreis der Mobilcom AG, Schleswig.Wie Mobilcom reagieren wird, war gestern von dem Unternehmen noch nicht zu erfahren.Niedrigere Preise hatte auch Teldafax angekündigt.

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