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Arzneimittelmarkt: Gutachten fordert mehr Wettbewerb

In einem vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegebenen Gutachten wird mehr Wettbewerb im Arzneimittelmarkt verlangt. Auch die Regulierungsinstrumente seien nicht transparent genug.

Berlin - Nach der vorgestellten Expertise sollten die Krankenkassen jeweils eigene Positivlisten aufstellen, die höchstens drei erstattbare Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff umfassen. Dadurch könnten die Kassen mit den Herstellern aus einer besseren Verhandlungsposition heraus höhere Rabatte aushandeln, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenausschusses zur Entwicklung im Gesundheitswesen, Eberhard Wille.

Wille kritisierte, der deutsche Arzneimittelmarkt weise im internationalen Vergleich sehr viele, jedoch insgesamt wenig schlüssige und transparente Regulierungsinstrumente auf. Die Zahl der Instrumente müsse deutlich reduziert werden. Das 450-seitige Gutachten des Instituts für Gesundheitsforschung (IGES) sieht unter anderem vor, die heutigen Festbetragslisten für Arzneimittelgruppen komplett abzuschaffen. Die für alle gesetzlichen Kassen einheitliche Negativliste für nicht erstattbare Medikamente soll beibehalten, jedoch durch unabhängige Sachverständige festgelegt werden.

Gesundheitsstaatssekretär Klaus Theo Schröder sagte, mit den Eckpunkten zur Gesundheitsreform sei der geforderte Weg durch mehr Möglichkeiten für Vertragswettbewerb und Rabattverhandlungen bereits eingeschlagen. Ein individueller Ausschluss von Arzneimitteln durch die Kassen sei jedoch nicht vorgesehen. (tso/ddp)

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