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Wirtschaft: Assekuranz: Nach dem Jahr der Katastrophen

Die Assekuranz hat den Negativrekord hinsichtlich der Anzahl von Naturkatastrophen im Jahr 2000 relativ glimpflich überstanden. Zwar sei im Vorjahr mit über 850 Stürmen, Überschwemmungen oder Erdbeben das Rekordjahr 1999 um 100 Ereignisse übertroffen worden, teilte die Münchener Rückversicherungs-AG in München mit.

Die Assekuranz hat den Negativrekord hinsichtlich der Anzahl von Naturkatastrophen im Jahr 2000 relativ glimpflich überstanden. Zwar sei im Vorjahr mit über 850 Stürmen, Überschwemmungen oder Erdbeben das Rekordjahr 1999 um 100 Ereignisse übertroffen worden, teilte die Münchener Rückversicherungs-AG in München mit. Weil zufallsbedingt aber mit 10 000 Todesopfern (Vorjahr 70 000) weniger Menschen ihr Leben verloren und sich Katastrophen in Ballungsgebieten in Grenzen gehalten hätten, mussten Versicherer global nur für Schäden von 18 (45) Milliarden Mark aufkommen. Auch die volkswirtschaftlichen Verluste hätten 2000 weltweit glücklicherweise mit 65 Milliarden Mark das Vorjahresniveau von 200 Milliarden Mark nicht erreicht, haben die Schadensforscher der Münchener Rück errechnet.

Das sei jedoch nur eine "Atempause und keinesfalls eine Trendwende", wie die schweren Erdbeben in El Salvador, Indien und der US-Metropole Seattle im Frühjahr 2001 gezeigt haben, warnte der Klimaexperte der Münchener, Gerhard Berz. Zudem sei das Jahr 2000 in Deutschland das wärmste seit Beginn der Temperaturaufzeichnung vor über 100 Jahren gewesen. Einige der bedeutendsten Großschäden des Vorjahres haben entsprechend unsere Breitengrade betroffen. So haben laut Münchener Rück alleine Erdrutsche und Überschwemmungen in den Südalpen 17 Milliarden Mark an volkswirtschaftlichen Schäden bewirkt. Für die Versicherer waren die wochenlangen Überschwemmungen in weiten Teilen Großbritanniens im Vorjahr mit einem versicherten Schaden von branchenweit rund 1,5 Milliarden Mark eine der größten Belastungen. Im Zuge des sich abzeichnenden Klimawandels sei künftig mit noch häufigeren und größeren Wetterextremen zu rechnen, schätzte Berz.

tmh

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