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Griechenlands Premierminister Alexis Tsipras.

© dpa

Auch nach dem G-7-Treffen bleibt Unsicherheit: Bangen in Griechenland, Hoffen in der Ukraine

Griechenland und seinen Geldgebern läuft im Kampf gegen den drohenden Staatsbankrott die Zeit davon. Bis zum 5. Juni muss Griechenland 300 Millionen an den IWF zahlen.

Griechenland steht unter Druck. Trotz hektischer Krisendiplomatie auf Spitzenebene zeichnete sich eine Woche vor dem nächsten Zahltag für Athen keine Einigung über weitere Finanzhilfen ab. Das aktuelle Hilfsprogramm läuft zum 30. Juni aus.

„Die positiven Nachrichten aus Athen spiegeln sich noch nicht vollständig im Gesprächsstand der Regierung in Athen mit den Geldgebern wider“, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Freitag in Dresden nach Beratungen der Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7). Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis sagte im Interview mit dem Radiosender Vima FM, sein Land habe mit den Geldgebern eine weitere Annäherung erzielt. Er erwarte, dass sich beide Seiten bald auf ein „umfassendes und gutes Übereinkommen“ verständigen würden.

Schulden in Milliardenhöhe

Das von der Pleite bedrohte Land braucht dringend frisches Geld der internationalen Geldgeber. Griechenland muss bis zum 5. Juni gut 300 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. Insgesamt sind im Juni mehr als 1,55 Milliarden Euro beim IWF fällig. Berichte über eine von den Geldgebern gesetzte Frist für eine Einigung bis zum 4. Juni wurden nicht bestätigt. Nicht ausgeschlossen wird jedoch, dass die Geldgeber angesichts der geringen Fortschritte Athen ein ultimatives Angebot für ein Kompromisspaket vorlegen.

Griechenland war in Dresden zwar offiziell kein Thema der Beratungen. Doch zu dem zweitägigen Finanzgipfel waren neben IWF-Chefin Christine Lagarde auch EZB-Präsident Mario Draghi, Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem und EU-Währungskommissar Pierre Moscovici angereist. Damit waren die Chefs sämtlicher Geldgeber vertreten, die mit Athen verhandeln.

Hoffnung für die Ukraine

Hoffnung auf Unterstützung kann sich nach dem Gipfel hingegen ein anderer Krisenstaat machen – die Ukraine. „Wir sind entschlossen, alles zu tun, um die ukrainische Regierung bei ihrer ehrgeizigen Reformagenda zu unterstützen“, sagte Schäuble nach Ende des Gipfels. Vor allem die laufenden Verhandlungen des Landes mit den Gläubigern über eine Umschuldung müssten vorangebracht werden. Die G-7-Länder hatten unter anderem mit dem Internationalen Währungsfonds im März ein Hilfsprogramm im Volumen von rund 40 Milliarden Dollar verabredet. (dpa/rtr)

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