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Hohe Ziele. BMW baut die britischen Kleinwagenwerke deutlich aus. Foto: dapd

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Wirtschaft: Audi nähert sich BMW

VW-Tochter verkauft seit Januar 733 000 Fahrzeuge – ein Plus von zwölf Prozent.

München - Die Nachfrage der Chinesen und Amerikaner nach deutschen Oberklasse-Autos steigt weiter kräftig und hat bei Audi, BMW und Daimler im ersten Halbjahr für neue Verkaufsrekorde gesorgt. Dabei hat Audi mit einem Absatzwachstum von 12,3 Prozent das höchste Tempo erreicht. Im Juni legte die VW- Tochter sogar noch einen Zahn zu. Wie die Konkurrenten in Stuttgart und München peilen auch die Ingolstädter neue Jahresbestwerte an.

Auto-Analyst Frank Biller von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sagte: „Wir haben keine Krise.“ Audi-Vorstandschef Rupert Stadler sagte am Montag, trotz spürbaren Gegenwinds in Südeuropa wachse die Marke in allen Weltregionen. Sogar in Europa legte Audi im ersten Halbjahr um 2,8 Prozent zu – das Wachstum in Deutschland und Großbritannien fing die Einbrüche in Italien und Spanien auf. In den USA legte Audi um 16,5 Prozent zu, in China um 38 Prozent.

Mit weltweit 733 000 verkauften Autos vergrößerte der Konzern seinen Vorsprung vor Mercedes und rückte näher an den Premium-Marktführer BMW heran. Im Juni stieg der Absatz um gut 13 Prozent. Stadler sagte: „Damit liegen wir klar auf Kurs, bis zum Jahresende unser Ziel von 1,4 Millionen Auslieferungen zu erreichen.“ Das wären 100 000 Autos mehr als im Vorjahr. Wachstumstreiber bei Audi waren die Geländewagen Q3 und Q5 und der A6.

BMW hatte seinen Absatz im ersten Halbjahr um 8,1 Prozent auf 900 600 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls- Royce gesteigert, Daimler hatte um 6,5 Prozent auf 709 000 Fahrzeuge der Marken Mercedes, Smart und Maybach zugelegt. Erklärtes Ziel aller drei Hersteller ist der Spitzenplatz. „Mercedes ist im Moment ein bisschen der Verlierer unter den dreien“, sagte Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. Vor allem in China ist der Unterschied gravierend: Dort wuchs die Marke mit dem Stern im ersten Halbjahr um acht Prozent und verkaufte 99 000 Autos – halb so viel wie Audi. LBBW-Analyst Biller verweist auf Modellwechsel und Werksumbauten in der Volksrepublik. Pieper sieht aber auch grundsätzliche Probleme: Daimler habe die älteste Flotte, gebe die höchsten Rabatte und sei in China – dem Markt mit dem höchsten Wachstum und den höchsten Gewinnmargen – einfach nicht so gut aufgestellt wie Audi und BMW: „Die sind nicht so gut in die Gänge gekommen.“ In den USA dagegen fährt Audi den beiden anderen weit hinterher – trotz eines starken Wachstums von 16,5 Prozent kam der Konzern gerade mal auf 65 000 verkaufte Autos.

Hier hat BMW die Nase vorn mit 159 000 Fahrzeugen.AUDI AG]BMW AG]DAIMLER AG] Wegen des Erfolgs der Traditionsmarke Mini investiert BMW unterdessen in den Ausbau der britischen Standorte. Insgesamt sollen bis 2015 zusätzlich 250 Millionen Pfund (315 Millionen Euro) in das Werk in Oxford, das Presswerk in Swindon und das Motorenwerk in Hams Hall fließen, teilte der BMW-Konzern am Montag mit. Das Geld werde zusätzlich zu den bereits im Juni 2011 angekündigten Investitionen von 500 Millionen Pfund eingebracht. Gleichzeitig gibt es bei BMW Überlegungen, den Mini auch in den Niederlanden zu fertigen. dpa/dapd

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