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Wirtschaft: Auf Abschiedstour

„Der Finanzminister ist das Ekelpaket der Regierung. Dafür werde ich bezahlt“, hat Hans Eichel einmal gesagt.

„Der Finanzminister ist das Ekelpaket der Regierung. Dafür werde ich bezahlt“, hat Hans Eichel einmal gesagt. Dennoch empfand der scheidende Bundesfinanzminister Wehmut, als er zu seiner letzten Sitzung mit seinen EU-Kollegen zusammentraf. Unter ihnen habe sich so etwas wie ein gemeinsames Denken entwickelt, sagt Eichel. Dabei war es für ihn nicht immer einfach mit den Kollegen von der EU. Aber selbst einer seiner größten Kritiker , Österreichs Finanzminister Karl-Heinz Grasser, sagte zum Abschied versöhnlich, die Auseinandersetzungen seien nie persönlich gewesen. Herzliche Worte gab’s auch von Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker, der ihn öfter mal unterstützte – wie im Frühjahr, als er sagte, die Lasten der deutschen Einigung seien auf das Haushaltsdefizit anrechenbar. Obwohl Eichel Eiserner Hans genannt wurde, hat Deutschland unter ihm vier Mal die EU-Defizitgrenze gerissen. Bei seinem Amtsantritt hatte er für 2006 noch einen ausgeglichenen Haushalt angekündigt. Sein Scheitern gestand er im Juli ein: „Dies ist nicht die Finanzpolitik, wie ich sie mir wünsche“. Deutschland hat jetzt bis 2007 Zeit, den EU-Stabilitätspakt einzuhalten. Eichels Kommentar: „Wenn es die große Koalition nicht schafft, wer soll es dann schaffen?“ Als Abschiedsgeschenk bekam er in Brüssel ein Sparschwein mit Europa-Flagge. Eichel kündigte an: „Das kommt zu meinen ausländischen Schweinen.“ jul

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