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Wirtschaft: Auf den Schrott

Die Bahnindustrie will eine Abwrackprämie.

Berlin - Ganz neu ist die Idee nicht. Stolz ist Ronald Pörner trotzdem. 600 alte Dieselloks – knapp 20 Prozent des Bestands – verpesten die Luft in Deutschland, referiert der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Bahnindustrie (VDB). Sein Lösungsvorschlag: Eine von der Bundesregierung ausgelobte Umweltprämie könne „im wahrsten Sinne des Wortes als Katalysator wirken“. Moderne Loks blasen 97 Prozent weniger Ruß in den Himmel, 71 Prozent weniger Stickoxide und 21 Prozent weniger CO2.

Vor allem aber würde eine solche Abwrackprämie, die der Verband am Dienstag in Berlin auf 80 Millionen Euro über drei Jahre taxierte, die Auftragsbücher der Lokomotivenbauer füllen. „Eine nicht allzu große Summe“, fand Pörner. „Ich nehme bewusst nicht den Begriff Peanuts in den Mund“ – um es dann doch zu tun. Während das Geschäft mit Trieb- und Regionalzügen im ersten Halbjahr glänzend gelaufen sei, seien die Hersteller von Lokomotiven nicht ausgelastet, begründete Verbandspräsident Michael Clausecker die Initiative.

Insgesamt setzte die Branche bis Mitte 2012 mit 5,3 Milliarden Euro fast 13 Prozent mehr um als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Drei Viertel erlöste das Geschäft mit den Zügen. Hohen Nachholbedarf sieht der Verband bei den Infrastrukturausrüstern, die zum Beispiel Stellwerke herstellen.

Trotz aller konjunkturellen Sorgen stimmen neue Aufträge im Wert von fast sechs Milliarden Euro im ersten Halbjahr die Branche positiv für die nähere Zukunft. Der VDB vertritt 130 deutsche Firmen, darunter Großunternehmen wie Siemens, Thyssen und Bombardier. sf

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