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Wirtschaft: Auf in die nächste Runde

Eine Lösung im Airbus-Streit ist nicht in Sicht. Auch die französische Seite schlägt nun härtere Töne an

Berlin - Der Konflikt um die Sanierung des europäischen Flugzeugbauers Airbus geht weiter. Der Co-Verwaltungsratschef des Mutterkonzerns EADS, Manfred Bischoff, wies die Darstellung zurück, im Auftrag der deutschen Politik zu agieren. Die von Daimler-Chrysler nominierten Verwaltungsräte von EADS seien rein am Erfolg orientiert, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung. „Daher ist die Unterstellung, sie handelten im nationalen, politischen Auftrag, absolut falsch“, sagte Bischoff. Das Management habe „die volle Unterstützung von Arnaud Largadère und mir.“ Der Franzose Lagardère leitet mit Bischoff zusammen den EADS-Verwaltungsrat.

Bei den Verhandlungen über die künftige Arbeitsverteilung bei Airbus ist es zwischen Deutschland und Frankreich zu einem Konflikt gekommen. EADS-Großaktionär Daimler-Chrysler und der deutsche EADS-Co-Chef Tom Enders haben sich bei den Beratungen über das Sanierungsprogramm „Power 8“ offenbar gegen Vorschläge von Konzernchef Louis Gallois ausgesprochen. Vor allem der Plan des Franzosen, große Teile der Produktion des Langstreckenfliegers A 350 nach Frankreich zu verlegen, stößt auf Widerstand. Die für vergangenen Dienstag geplante Vorstellung von „Power 8“ wurde abgesagt. Die Gespräche sollen am Montag fortgesetzt werden. Intern geht die große Koalition in Berlin aber davon aus, dass mit „Power 8“ massive Jobverluste in Deutschland verbunden sein werden. „Es ist wahrscheinlich, dass auch in Deutschland Standorte geschlossen werden müssen“, sagte Ditmar Staffelt (SPD), Vorsitzender des Koordinierungskreises Luftfahrt im Bundestag. mit HB

Juliane Schäuble

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