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Wirtschaft: Auf Kante genäht

Die Bundesregierung hofft, dass die Bruttolöhne in diesem Jahr um ein Prozent steigen. Sie geht außerdem davon aus, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung um 0,6 Prozent zunimmt.

Die Bundesregierung hofft, dass die Bruttolöhne in diesem Jahr um ein Prozent steigen. Sie geht außerdem davon aus, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung um 0,6 Prozent zunimmt. Dann würden die Pflichtbeiträge um 1,2 Prozent steigen und würde die geplante Mindestreserve von 0,2 Monatsausgaben am Jahresende erreicht.

Skepsis

Hartmann Kleiner, Vorstandschef der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA), zweifelt an den Vorhersagen. „Es gibt gute Gründe, bei den Prognosen der Bundesregierung skeptisch zu sein“, sagt Kleiner, der die Arbeitgeber an der Spitze der BfA vertritt. Die Begründung: „Die nominellen Tarifabschlüsse sagen nichts darüber aus, wie die Bruttolöhne und -gehälter sich tatsächlich entwickeln.“ Nominelle Tariferhöhungen kämen zum Teil bei den Arbeitnehmern nicht an, wenn Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung geschlossen würden, bei denen die Tariflöhne sogar unterschritten werden. Außerdem müssten viele Unternehmen derzeit die Möglichkeit nutzen, übertarifliche Leistungen anzurechnen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Dadurch stiege bei den Arbeitnehmern das Nettoeinkommen nicht. Kleiner sagte, darüber hinaus sei die Zahl der Überstunden in Deutschland zurückgegangen. Skeptisch ist er auch, ob die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 2005 tatsächlich steigen wird. „Ich fürchte, diese Vorhersage wird nicht zu halten sein.“ ce

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