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Wirtschaft: Aufschwung erfordert Arbeitskräfte Kieler Forscher erwarten 3,2 Prozent Wachstum

Berlin - Die deutsche Wirtschaft könnte in diesem Jahr so schnell wachsen wie zuletzt im Boomjahr 2000: um 3,2 Prozent. Das erwartet das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), das bereits im Frühjahrsgutachten entgegen der Mehrheitsmeinung der Institute mit 3,0 Prozent Wachstum gerechnet hatte.

Berlin - Die deutsche Wirtschaft könnte in diesem Jahr so schnell wachsen wie zuletzt im Boomjahr 2000: um 3,2 Prozent. Das erwartet das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), das bereits im Frühjahrsgutachten entgegen der Mehrheitsmeinung der Institute mit 3,0 Prozent Wachstum gerechnet hatte. Die Kieler halten den Konjunkturboom sogar für so stark, dass die Zahl der Arbeitslosen 2008 unter drei Millionen sinken könnte.

Damit ist das IfW das erste renommierte Wirtschaftsforschungsinstitut in Deutschland, dass mit mehr als drei Prozent Wachstum rechnet. In ihrer Gemeinschaftsprognose Mitte April hatten die führenden deutschen Institute ein Wachstum von 2,4 Prozent vorausgesagt. Die Bundesregierung erwartet 2,3 Prozent.

Dass der unerwartet starke Aufschwung zu Lieferengpässen und Kapazitätsproblemen in der hiesigen Industrie führt, lässt sich aus diversen Reaktionen von Konzernen schließen. Nun wird der Ruf nach qualifizierten Arbeitskräften immer lauter und damit die Forderung, die Zuwanderungspolitik zu überdenken. „Eine der Voraussetzungen, das Tempo des Aufschwungs zu halten, ist auch die verstärkte Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte“, sagt IfW-Wissenschaftler Klaus-Jürgen Gern.

Dieser Auffassung ist auch der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Ludwig Georg Braun. Der Bundestag hatte gestern umfassende Änderungen beim Zuwanderungsrecht beschlossen. Eine Lockerung der Zuwanderungsregeln für ausländische Fachkräfte ist darin aber nicht vorgesehen. „Ich appelliere an die Koalitionäre – allen voran Arbeitsminister Müntefering – hier Bewegung zu zeigen, um den lang ersehnten Aufschwung nicht abzubremsen“, sagte er dem „Handelsblatt“. Auch die Bundesagentur für Arbeit hatte jüngst Alarm geschlagen. In der Elektronikbranche, auf dem Bau und bei Ingenieurberufen gebe es erste Engpässe. doh/sig (HB)

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