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Auftragslage: Deutsche Industrie schwächelt

Schwache Zahlen zum Auftragseingang der Industrie haben die Hoffnung auf eine schnelle Erholung in Deutschland gedämpft. Der Wert der Auftragseingänge stieg im November im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent.

Berlin -  Die Industrie hole weniger dynamisch auf als bislang, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium. „Hierbei wirkt sich insbesondere die in der Tendenz nachlassende Nachfrage aus dem In- und Ausland bei den Herstellern von Kraftwagen aus.“ Die nach dem Auslaufen der Abwrackprämie unter Druck stehenden Fahrzeugbauer mussten im dritten Monat in Folge weniger Nachfrage verkraften.

Insgesamt kamen im November aus dem Ausland ein Prozent weniger Aufträge für die Industrie herein. Im Inland vermeldeten die Firmen dagegen ein Plus von 1,4 Prozent. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall bewertete das Auftragsplus in der Metall- und Elektroindustrie von 0,3 Prozent im November als enttäuschend. Um auf den Stand von vor der Krise zu kommen, müssten die Aufträge um gut ein Drittel wachsen, hieß es.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erwartet dennoch für dieses und das nächste Jahr ein Wachstum von jeweils etwa zwei Prozent. Die schwere Krise sei noch nicht überwunden: „An den Folgen der Krise werden wir noch lange zu tragen haben“, sagte DIW-Chef Klaus Zimmermann. Erst Ende 2011 werde das Land die Wirtschaftskraft von Mitte 2008 erreicht haben.

Als Folge der Krise rechnet das DIW mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahl in Deutschland um gut 400 000 auf 3,8 Millionen im Jahr 2010 und um weitere 300 000 auf 4,1 Millionen im Jahr 2011. Kritisch bewertet das DIW die Politik der Bundesregierung, Steuerentlastungen mit Schulden zu finanzieren. Damit würden „sehr kurzfristig Strohfeuereffekte angefacht“, sagte der Leiter der DIW-Konjunkturabteilung, Christian Dreger. dpa

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