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Wirtschaft: Ausgebrannt

Das Ende der Glühbirne: Von 2015 an will Osram nur noch Energiesparlampen produzieren

München - Das Licht geht aus – zumindest für herkömmliche Glühbirnen von Osram. „Für die Glühlampe sehen wir einen schrittweisen Ausstieg bis 2015“, sagte Osram-Chef Martin Goetzeler am Donnerstag in München. Das Unternehmen will schneller wachsen als andere der Branche, weil es sich auf energiesparende Beleuchtung konzentrieren will. Immerhin entfielen heute noch 19 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs auf Licht, erklärte Goetzeler. Mehr als zwei Drittel davon verbrauchten Glühbirnen und weniger effiziente Lichtquellen. In Westeuropa würden jährlich 2,1 Milliarden Glühlampen verkauft. Den Ausstieg aus der Glühbirnenproduktion bis 2015 sah Goetzeler als „ ehrgeizig, aber realistisch“ an. Bereits jetzt erziele der Traditionskonzern nur noch drei Prozent des Umsatzes mit herkömmlichen Lampen.

Osram beschäftigt weltweit rund 41 000 Mitarbeiter, davon 9000 in Deutschland, und ist nach Philips der zweitgrößte „Lichthersteller“ der Welt. Der umsatzstärkste Produktbereich ist die Allgemeinbeleuchtung. Osram produziert aber auch Autolampen und Leuchtdioden (LEDs) für Fahrzeuge sowie Speziallampen für Flugplätze, Kinos oder Discos. Zum Portfolio gehören auch elektronische Vorschaltgeräte für Lampen.

Insgesamt setzte die Siemens-Tochter im Geschäftsjahr 2006/07 (30. September) 4,69 Milliarden Euro um und damit nominal drei Prozent mehr als im Vorjahr. Währungsbereinigt legte der Umsatz um sieben Prozent zu. Osram macht zwölf Prozent seines Umsatzes (547 Millionen Euro) in Deutschland. Größter Absatzmarkt ist Amerika mit einem Anteil von 41 Prozent (1,9 Milliarden Euro).

Auch im jetzigen Geschäftsjahr will Osram stärker wachsen als der Markt, für den Goetzeler ein Gesamtwachstum von fünf Prozent erwartet. Der operative Gewinn lag 2006/07 bei 492 Millionen Euro. Damit erzielte Osram eine Ergebnismarge von 10,5 Prozent und lag somit im von Siemens vorgegebenen Zielkorridor von zehn bis zwölf Prozent. Osram- Finanzchef Johannes Närger sagte, auch im laufenden Jahr werde man wieder bei 10,5 Prozent landen.

Osram gehört zu den rentabelsten Bereichen im Siemens-Konzern. Konzernchef Peter Löscher hatte sich zu der Tochter bekannt, nachdem immer wieder Spekulationen über einen Verkauf aufgekommen waren. Allerdings hatte Löscher angekündigt, im Januar für alle Geschäftseinheiten im Konzern neue – ambitionierte – Renditeziele vorgeben zu wollen. Wo die für Osram liegen könnten, dazu sagte Goetzeler lediglich, dass es darüber in der kommenden Zeit Gespräche geben werde. 242 Millionen Euro (plus zwei Prozent) steckte Osram im abgelaufenen Geschäftsjahr in Forschung und Entwicklung. 284 Millionen Euro (minus vier Prozent) wurden in Sachanlagen investiert, mehr als die Hälfte davon in Deutschland. „In den vergangenen fünf Jahren investierten wir über 700 Millionen Euro in Sachanlagen im Inland, wo der Schwerpunkt in der Fertigung unserer Produkte liegt“, sagte Goetzeler.

Auch wenn Goetzeler das Ende der Glühlampe kommen sieht – das Markenzeichen von Osram soll die klassische Birne auf orangefarbenem Grund bleiben. Sie sei weltweit ein Zeichen, um eine gute Idee zu symbolisieren. Für die nächste Zeit werde die Firma daher mit dem Logo weiterleben.

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