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Außenhandel: Starker Euro bremst deutsche Exporte

Der Zuwachs bei den deutschen Exporten verlangsamt sich. Gegenüber dem Vorjahr wuchs die absolute Zahl um 6,3 Prozent. Der Titel des Exportweltmeisters könnte dennoch gehalten werden. In anderen europäischen Ländern sieht es jedoch schlechter aus.

Die deutschen Exporte verlieren wegen der Euro-Aufwertung und der schwächeren Weltkonjunktur an Schwung. Im Oktober verkauften deutsche Firmen Waren im Wert von knapp 89 Milliarden Euro ins Ausland, das waren 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr, meldete das Statistische Bundesamt. Dies war die zweitniedrigste Zuwachsrate in diesem Jahr nach dem geringsten Plus von 3,2 Prozent im September. Deutschland hat nach Ansicht von Volkswirten aber dennoch gute Chancen, auch 2007 seinen Titel als Exportweltmeister zu verteidigen. Nach den ersten zehn Monaten beträgt der Zuwachs zehn Prozent gegenüber Vorjahr. Der Außenhandel soll im vierten Quartal positiv zum Wirtschaftswachstum beitragen.

"Die Weltwirtschaft schaltet einen Gang herunter und die Aufwertung des Euro bremst die Exporte", schreiben die Analysten der Commerzbank. Allerdings sei die geringere Zuwachsrate im Oktober auch auf statistische Sondereffekte zurückzuführen. Der Bremseffekt des starken Euro, der die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Waren in Übersee mindert, zeigt sich deutlich: Während die Ausfuhren in den Euro-Raum weiter um 9,4 Prozent auf 37,9 Milliarden Euro zulegten, schrumpfte der Export in Länder außerhalb der EU wegen des starken Euro um ein Prozent auf 31,3 Milliarden Euro.

Binnennachfrage weiterhin schwach

Die Einfuhren waren laut Statistik im Oktober mit 70 Milliarden Euro 5,2 Prozent höher als vor einem Jahr. Das deutet nach Expertenansicht auf eine schwache Inlandsnachfrage hin, wie auch die schlechten Zahlen des Einzelhandels zeigten. Die Außenhandelsbilanz - als Saldo von Exporten und Importen - schloss im Oktober mit einem Überschuss von 18,7 Milliarden Euro ab. Vor einem Jahr hatte der Überschuss 17 Milliarden Euro betragen.

Die deutsche Industrie verzeichnete im Oktober den höchsten Umsatzzuwachs seit sieben Monaten. Binnen Jahresfrist stiegen die Erlöse laut Statistik real um 6,3 Prozent - zuletzt waren die Umsätze im März stärker gewachsen. Motor war die boomende Nachfrage nach Gütern "Made in Germany" aus dem Ausland. Der Auslandsumsatz kletterte um 10 Prozent - das war dreimal so viel wie das Plus beim Inlandsumsatz. Von den wichtigsten Branchen schnitt die Rundfunk- und Nachrichtentechnik am besten ab, gefolgt von der Metallindustrie. (mac/dpa)

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