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Autokrise: Händler und Mitarbeiter wollen Opel kaufen

Die 4000 europäischen Händler von Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall sollen nach den Vorstellungen der deutschen Opel-Händler eine halbe Milliarde Euro zur Beteiligung am angeschlagenen Autobauer beisteuern.

Darmstadt -  Zusammen mit Einlagen der Mitarbeiter soll laut Opel-Betriebsratschef Klaus Franz eine Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie an einer eigenständigen Opel/Vauxhall AG erreicht werden.

Die Händler wollen das Geld zusammenbringen, in dem sie drei Jahre lang für jedes verkaufte Neufahrzeug 150 Euro in einen Fonds einzahlen. Damit wollen die Händler 400 bis 500 Millionen Euro zusammenbringen. Der am Donnerstag von den 2000 deutschen Opel-Händlern abgesegnete Plan muss noch mit den anderen 26 nationalen Verbänden abgestimmt werden. Eine endgültige Entscheidung soll Mitte Mai fallen. Damit die Händler ihre angestrebten 400 Millionen Euro zusammenbekommen, müssten in den kommenden drei Jahren drei Millionen Autos von Opel und Vauxhall in Europa verkauft werden. In diesem Jahr rechnet der Händler-Verband mit 1,2 Millionen Einheiten.

„Das ist ein wichtiges Signal an die Öffentlichkeit, an die Mitarbeiter im Handel, in den Werken und bei den Zulieferunternehmen und nicht zuletzt auch an die Politik“, sagte Thomas Bieling, Vorstandschef des Verbandes der deutschen Opel-Händler in Darmstadt. Mit der Beteiligung und mit einer eigenständigen Opel AG mit Sitz in Rüsselsheim könnten auch die Existenz der 2000 Händler und ihrer 35 000 Mitarbeiter gesichert werden.

Voraussetzung für den Einstieg ist die Umwandlung von Opel in ein unabhängiges europäisches Unternehmen. General Motors sollte lediglich Minderheitsaktionär sein. Für eine Übergangszeit sollte der Staat helfen, womöglich indem er das Engagement eines Investors absichert. Nach Angaben des Opel-Managements gibt es Gespräche mit Interessenten.

Opel-Betriebsratschef Franz begrüßt die Entscheidung. „Das ist ein wunderbarer Beweis für den Glauben an die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.“ Am Freitag sollen auf einer Betriebsversammlung im Opel-Werk Rüsselsheim Details über eine Beteiligung der Mitarbeiter diskutiert und festgelegt werden. Händler und Betriebsrat setzen darauf, dass spätestens bis Ende April von GM, von Opel und von der US-Regierung die Weichen so gestellt werden, dass auch die Bundesregierung über eine mögliche Absicherung entscheiden kann. 

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